Bredstedt. Der nordfriesische Brauch findet wegen des Wetters in diesem Jahr an deutlich weniger Orten statt. Diese Feuer sind betroffen.

Einen richtigen Winter gab es dieses Jahr nicht. Vertrieben werden soll er trotzdem. Mit hoch lodernden Flammen wird der kalten Jahreszeit am Freitag ein Ende bereitet. Seit über 2000 Jahren lassen die wild züngelnden Flammen der "Biike" dafür den Abendhimmel an Schleswig-Holsteins Nordseeküste rot erglühen. In diesem Jahr wird es jedoch manche Lücken geben.

Weil der Deutsche Wetterdienst vor schweren Sturmböen und der Gefahr einzelner orkanartiger Böen warnt, sind bereits einige Biike vorsorglich abgesagt: Unter anderem in Arlewatt, Klixbüll, Schobüll, St. Peter-Ording, Stedesand sowie in Wyk auf Föhr. Dort können die Insulaner auf die Biikefeuer in den Föhrer Landgemeinden ausweichen.

Biikebrennen ist der älteste nordfriesische Brauch

Ursprünglich war die Biike ein heidnisches Fest. Die Friesen haben es nach Angaben des Nordfriisk Institut (Nordfriesisches Institut) in Bredstedt erfunden. Die Biike ist der älteste nordfriesische Brauch und gilt vielen Friesen als "Nationalfest". Im Dezember 2014 wurde das Jahresfeuer zum immateriellen Kulturerbe erklärt und besitzt damit eine überregionale Dimension.

Heute lodern mehr als 60 Feuer jedes Jahr an den Küsten des Festlands und der nordfriesischen Inseln. Die flammenden Holzstöße sind mittlerweile auch für Urlauber zu einem Anziehungspunkt geworden. So locken Biike-Feuer auch außerhalb Nordfrieslands: Zum Beispiel am Sonnabend an der Ostsee am Strand von Grömitz.