Hamburg. Insgesamt kommen 20.000 US-Soldaten zu der Großübung, die von Januar bis Mai läuft, nach Europa – davon rund 7000 über Hamburg.

Im Rahmen der laufenden Großübung "Defender Europe 20" ist am Freitag die dritte Maschine mit US-Soldaten auf dem Hamburger Flughafen eingetroffen. Die rund 300 Soldaten kamen mit einer Boeing 747 aus dem US-Bundesstaat Georgia. Die Soldaten wurden am frühen Morgen von US-Generalkonsul Darion Akins begrüßt.

Das Ziel für diesen Transport lautete Bremerhaven, wo am gleichen Tag Fahrzeuge und Ausrüstung für die US-Truppen angelandet wurden. „Nun werden Mannschaften und Material wieder zusammengebracht; dass ist ja genau der Sinn der Übung“, sagte ein Bundeswehr-Sprecher.

"Defender Europe 20": Hamburg ist als Landeflughafen beteiligt

Insgesamt kommen rund 20.000 US-Soldaten im Rahmen der Übung nach Europa, davon rund 7000 über Hamburg. Sie nehmen an der größten Verlegeübung der vergangenen 25 Jahre teil mit insgesamt 37.000 Teilnehmern aus 18 Staaten.

Hamburg ist im Wesentlichen als Landeflughafen an dem Manöver beteiligt. Quer durch Europa in Richtung Polen und Baltikum sind in den kommenden Wochen im Rahmen der Übung zahlreiche Truppentransporte zu erwarten, die überwiegend in der Nacht zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr geplant sind. „Wir freuen uns, hier zu sein und danken für den warmen Empfang“, sagte der US-Offizier Will Shoemate bei der Ankunft in Hamburg. Generalkonsul Akins betonte die Partnerschaft zwischen Europa und den USA und die Verpflichtungen innerhalb des Nato-Bündnisses.

Die Großübung will Signale der Abschreckung senden

Die Übung läuft von Januar bis Mai und dient dazu, Verfahren und Abläufe bei der Verlegung von starken militärischen Kräften im großen Stil zu üben. Es gibt auch Übungsabschnitte mit Gefechtshandlungen, aber der Schwerpunkt liegt bei der Logistik.

Die Übung stelle einerseits eine Vergewisserung über die Beistandsverpflichtungen im Bündnis und insbesondere über das Engagement der USA für die Sicherheit Europas dar, heißt es in einer Handreichung der Bundeswehr. Andererseits gingen von "Defender Europe 20" deutliche Signale der Abschreckung von Übergriffen auf Nato-Staaten aus.

Kritik an der Übung von den Linken und Greenpeace

In Bremerhaven kommen insgesamt vier Schiffe mit US-Militärgerät an. "Wenn dann das Material von den Schiffen abgeladen ist, wird das Personal die Fahrzeuge besetzen, die Container aufladen und dann in die Übungsgebiete verlegen", sagte Kommandeur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis. "Der geringere Anteil des Materials wird über die Straße verlegt." Behinderungen im Straßenverkehr seien nicht ausgeschlossen, sollten aber vermieden werden.

Am Donnerstag war bereits der Frachter "Endurance" als erstes von vier Schiffen in Bremerhaven angekommen. Der Linken-Verteidigungspolitiker Alexander Neu kritisierte die Übung als Säbelrasseln und "unnötige Provokation in einer ohnehin bereits weit fortgeschrittenen Eskalation". Die Umweltorganisation Greenpeace protestierte mit einem fahrenden Schlauchboot und einem angebundenen Drachen mit der Aufschrift "Stop war games, save peace".

Die Bundeswehr rechnet mit weiteren Protesten. "Die Polizei ist darauf eingestellt, dies im üblichen Wege zu bereinigen. Proteste sind legitim. Straftaten sind es nicht", sagte Schelleis der Deutschen Presse-Agentur.