Hamburg.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat sich bestürzt über die mutmaßlich rassistische Bluttat von Hanau gezeigt. Deshalb müsse man im Wahlkampf vor der Bürgerschaftswahl am Sonntag innehalten, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Termin mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Hafen. "Wir sollten unseren Wahlkampf nicht einfach so weiterführen, sondern uns an die Seite derjenigen stellen, die als Bürgerinnen und Bürger durch rechtsextreme Gewalt angegriffen werden, die ausgegrenzt werden."

Deshalb habe die SPD ihre Wahlkampfveranstaltung am Donnerstag abgesagt und alle ihre Mitglieder zur Teilnahme an einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt aufgerufen. "Wir müssen eintreten für eine tolerante, eine internationale, gemeinsame Stadtgesellschaft in Hamburg. Und deswegen rufe ich alle dazu auf, sich an die Seite der Opfer zu stellen und für Toleranz und gegen Rechts einzutreten", sagte Tschentscher.

Ein 43-jähriger Deutscher hatte am späten Mittwochabend im hessischen Hanau zehn Menschen und sich selbst erschossen. Nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank hatte der Mann eine "zutiefst rassistische Gesinnung". Er ermittelt wegen des Verdachts auf eine terroristische Gewalttat.