Husum. In diesem Jahr sollen 52 Kilometer Gleise und Weichen erneuert werden. An bestimmten Tagen soll nicht gebaut werden.

Die Deutsche Bahn will in diesem Jahr auf der Marschbahnstrecke zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt rund 52 Kilometer Gleise und mehrere Weichen erneuern. Die Investitionssumme beläuft sich auf 50,7 Millionen Euro. "Wir versuchen, die Maßnahmen so gebündelt wie möglich durchzuführen", sagte Michael Körber von der DB-Netz AG am Donnerstag in Husum. Über die Ostertage sowie zwischen Mai und September soll nicht gebaut werden. Totalsperrungen sollen möglichst vermieden werden. Betroffen ist in diesem Jahr in mehreren Bauabschnitten die Strecke zwischen Elmshorn und Bredstedt.

Bereits am Sonntag beginnen Bauarbeiten zwischen Heide und Husum. Die Auswirkungen auf der Marschbahnstrecke selbst sind dabei den Angaben zufolge relativ gering. Die Strecke zwischen Heide und Büsum wird allerdings gesperrt. Hier werden Busse eingesetzt. Bis zum 9. April wird dann in verschiedenen Abschnitten weitergebaut. Nach einer Pause über die Ostertage geht es bis zum 27. April weiter. Insgesamt werden den Angaben zufolge bis zur Sommerpause rund 47,6 Kilometer Schienen und etwa 25 200 Tonnen Schotter ausgetauscht sowie gut 39 200 Schwellen erneuert.

Zugausfälle sollen sich im Unterschied zu 2019 in Grenzen halten

Anders als 2019 würden sich die Zugausfälle in diesem Jahr in Grenzen halten, versicherte Körber. So konnten im vergangenen Jahr beispielsweise den ganzen November zwischen Niebüll und Klanxbüll jeweils von Montagabend bis Freitagmorgen wegen der Gleisbauarbeiten keine Züge fahren - auch die Autozüge nach Westerland fielen aus. Eine Herausforderung gerade für Pendler und Handwerker.

Wissenswertes über Sylt

  • Sylt ist mit einer Fläche von 99,14 km Deutschlands viertgrößte Insel und die größte deutsche Nordseeinsel
  • Die Insel ist durch den mehr als elf Kilometer langen Hindenburgdamm seit 1927 mit dem Festland verbunden
  • Sylt ist 38 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle nur 320 Meter breit
  • Die Hin- und Rückfahrt mit dem Autozug von Niebüll nach Westerland und zurück kostet derzeit knapp 100 Euro
  • Eine einfache Fahrt mit dem Regionalzug von Hamburg-Altona nach Westerland kostet rund 32 Euro

Insgesamt will die Bahn bis 2022 rund 160 Millionen Euro in die Grundsanierung der Marschbahnstrecke investieren. Es sollen rund 200 Kilometer Gleise, mehr als 33 Weichen und drei Brücken erneuert werden. Außerdem sollen Bahnübergänge sowie die Signaltechnik modernisiert werden. Die Bauarbeiten liegen im Plan, wie Körber sagte. Überraschungen habe es während der bisherigen Baumaßnahmen nicht gegeben, auch wegen der frühen Planungen. So begehen und prüfen beispielsweise jetzt schon Fachleute die Streckenabschnitte, auf denen 2021 gearbeitet werden soll.

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll es von 2023 an permanente Instandhaltungsmaßnahmen sowie Ersatzinvestitionen als Regelprozess geben, wie Körber sagte.