Kiel.

Die Jamaika-Koalition will die öffentlichen Berufsschulen in Schleswig-Holstein künftig unter die Aufsicht eines zentralen Landesamts stellen. "Die berufliche Bildung steht nicht zuletzt angesichts des demografischen Wandels vor großen Herausforderungen", sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch im Landtag. Deswegen wolle die Regierung die Kompetenzen künftig unter einem Dach bündeln. Dies solle den Übergang von der Schule in den Beruf verbessern.

Das 2021 startende Institut für Berufliche Bildung (Shibb) soll künftig alle Zuständigkeiten für diesen Bereich erhalten. Es wird aber nicht beim Bildungs-, sondern beim Arbeitsministerium angesiedelt.

Außerdem will Prien die Oberstufen an den weiterführenden Schulen reformieren. Dort soll der Unterricht künftig in Lerngruppen stattfinden. Das sieht der Schulgesetz-Entwurf, über den die Abgeordneten am Mittwoch erstmals berieten, vor. Das Prinzip fester Klassenverbände an den allgemeinbildenden Schulen will die Koalition im Kern zugunsten von Lerngruppen aufgeben.

Der SPD-Bildungspolitiker Kai Vogel kritisierte die geplante Einführung des Klassensprechers für die gesamte Jahrgangsstufe, wenn die Klassenverbände aufgehoben sind. Dieses Prinzip stoße an großen Schulen mit mehr als 100 Schülern an seine Grenzen. "Welche Schüler wenden sich an den eigenen Klassensprecher, wenn Sie die Person gar nicht kennen?" Hier muss ein klügerer Weg gefunden werden.