Kiel.

Im Prozess gegen eine 34-Jährige, die ihren Lebensgefährten nach heftigem Streit und Misshandlungen erstochen haben soll, will das Kieler Landgericht heute (12.00 Uhr) das Urteil verkünden. Die zweifache Mutter aus dem Kreis Segeberg ist wegen Totschlags angeklagt. Der Mann starb in ihrem Wohnhaus.

Laut Anklage kam es zwischen dem damaligen Partner und der Angeklagten immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen. Auch am Tattag kurz vor Weihnachten 2018 misshandelte der Mann die Frau demnach mehrfach, bevor sie zustach.

Die Staatsanwältin hielt Totschlag in minder schwerem Fall für erwiesen. Sie beantragte drei Jahre Haft. Der Verteidiger plädierte dagegen auf Notwehr und forderte Freispruch. Der gewalttätige Partner habe die Frau über Stunden immer wieder geschlagen und ihr ins Gesicht getreten. Ein Gutachter bescheinigte der Angeklagten eine schwere Persönlichkeitsstörung. Zur Tatzeit hatte sie demnach über zwei Promille Alkohol im Blut.