Hamburg. Demonstranten bildeten eine Menschenkette. Ihr Appell: Keine rechtspopulistischen Parteien im Hamburger Rathaus.

Mit einer Menschenkette um das Hamburger Rathaus haben sich Hunderte Demonstranten gemeinsam mit der Organisation "Omas gegen Rechts" für Toleranz und gegen Fremdenhass stark gemacht. "Rassisten und Faschisten haben in unserem Rathaus nichts zu suchen", schrieben die Aktivistinnen dazu auf einem Flugblatt. Mehr als 1000 Menschen waren der Polizei zufolge am Sonnabend dem Aufruf gefolgt. Die bundesweit aktive Organisation wollte in der Hansestadt mit der Menschenkette eine Woche vor der Bürgerschaftswahl ein Zeichen gegen die rechtspopulistische AfD setzen.

Vor dem Rathaus lasen Senioren "abscheuliche Kommentare" von AfD-Mitgliedern vor. Jedes Zitat wurde von den Kundgebungsteilnehmern mit Buh-Rufen kommentiert. Auf dem Schild einer Teilnehmerin war zu lesen: "Für Risiken und Nebenwirkungen von Naziaufmärschen fragen Sie Ihre Eltern und Großeltern!"

Mit einer Menschenkette um das Hamburger Rathaus protestierte die Organisation
Mit einer Menschenkette um das Hamburger Rathaus protestierte die Organisation "Omas gegen Rechts" gegen die AfD © Georg Wendt/dpa

Die "Omas gegen Rechts" schweigen nicht

Eine Aktivistin zitierte vor dem Rathaus den ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan: "Alles, was das Böse benötigt, um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit". Die "Omas gegen Rechts" schwiegen dagegen nicht, sagte die Hamburgerin weiter. "Wer, wenn nicht wir, kann dem rechten Spuk die Rote Karte zeigen." Es sei in diesen Tagen wichtig, "laut und sichtbar auf die Straße zu gehen, öffentlichen Druck zu machen und den Politikern Nachhilfe in demokratischer Verantwortung zu geben".

Die Bewegung "Omas gegen Rechts" gibt es seit 2017. In Hamburg hat die Organisation eigenen Angaben zufolge etwa 150 aktive Mitglieder.