Sindelfingen. Der Mann (69) wurde jetzt in einem Schrebergarten festgenommen. Er saß bereits wegen eines anderen Tötungsdeliktes ein.

Erfolg für eine Cold-Case-Einheit der Polizei: Die tödliche Messerattacke auf eine 35-jährige Frau aus Sindelfingen vor fast 25 Jahren steht womöglich vor der Aufklärung. Akribische Ermittlungsarbeit, langer Atem und bessere DNA-Analysen haben die Ermittler zu einem heute 69-jährigen Tatverdächtigen in Hamburg geführt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Er war am Mittwoch in einer Hamburger Schrebergartensiedlung festgenommen worden.

Die Frau war am 14. Juli 1995 kurz vor Mitternacht auf dem Nachhauseweg von ihrer Arbeit von einem unbekannten Täter überfallen und mit zahlreichen Messerstichen getötet worden. Ob es sich um ein Sexualdelikt handelte, war nicht zu erfahren.

DNA-Spur führt zum mutmaßlichen Täter

Die damals gegründete Sonderkommission ermittelte erfolglos. Da Mord nicht verjährt, werden die "cold cases" auch nach einem vorläufigen Abschluss der Ermittlungen erneut in den Blick genommen. Bei einer solchen Überprüfung wurde nach weiteren Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft eine damals am Körper des Opfers gesicherte DNA-Spur im Kriminaltechnischen Institut des Landeskriminalamts erneut untersucht.

Das Ergebnis verwies auf den 69-Jährigen, der damals im Kreis Böblingen wohnte.

Die Ermittlungen führten die Kriminalpolizei nach Hamburg, wo der Tatverdächtige zwischenzeitlich wegen eines Tötungsdelikts und einer Erpressung eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt hatte. Er wurde in einem von ihm bewohnten Gartenhaus widerstandlos festgenommen. Am Donnerstag kam er in Haft.