Hamburg. Sie hatten 16 rosafarbene Pakete mitgebracht für Katharina Fegebank (Grüne) – allerdings nicht als Anerkennung für deren Auszeichnung als „Wissenschaftssenatorin des Jahres“ durch den Deutschen Hochschulverband, sondern als Zeichen des Protests: Etwa 30 Vertreter der Initiative TVStud Hamburg und der Mittelbau Initiative – eines Bündnisses aus Doktoranden, Habilitanden und Lehrbeauftragten – hat am Mittwoch vor der Wissenschaftsbehörde bessere Arbeitsbedingungen an Hamburgs Hochschulen gefordert.
TVStud Hamburg kritisiert, dass ein Großteil der studentischen Beschäftigten keine Tarifverträge erhalte, meist nur für wenige Monate angestellt werde und kein Mitbestimmungsrecht habe. „Wenn man alle vier bis sechs Monate bangen muss, ob der Vertrag verlängert wird, erzeugt das Unsicherheit und macht Jobs in der Wissenschaft nicht attraktiv“, sagte der Student Marvin Hopp.
Initiative fordert bessere Bedingungen für Forscher
Die Mittelbau Initiative fordert zusätzliche und unbefristete Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und kritisiert die Arbeitsbedingungen für Promovierende und Post-Docs. Diese arbeiteten trotz Teilzeitverträgen oft Vollzeit oder darüber hinaus. Die Initiative fordert deshalb eine Festschreibung des Umfangs von Promotionsstellen auf 100 Prozent, außerdem eine regelhaft entfristete Beschäftigung für Post-Docs und höhere Honorare für Lehrbeauftragte.
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Zu der Gruppe, die nun vor der Behörde demonstrierte, zählten etwa Mitarbeiter der Universität Hamburg und der HafenCity Universität. Weil Katharina Fegebank zu dieser Zeit nicht in der Behörde war, diskutierte ein kleine Abordnung der Protestierenden mit Fegebanks Büroleiter Alexander von Vogel.
Hochschulen sollen mehr Stellen schaffen – auch unbefristete
Anschließend hieß es von der Wissenschaftsbehörde, sie gehe davon aus, dass die kommenden Vereinbarungen zur Grundfinanzierung der Hamburger Hochschulen diesen mehr Geld und Planungssicherheit bringen werden. Damit werde auch das Ziel verfolgt, dass die Hochschulen zusätzliche und mehr unbefristete Stellen schaffen können.
Davon abgesehen habe die Wissenschaftsbehörde vor Kurzem eine neue Richtlinie erlassen, wonach zumindest studentische Mitarbeiter mit Bachelor-Abschluss künftig mehr Geld erhalten sollen, erklärte die Behörde.
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