Hannover/Hamburg.

Niedersachsen und Hamburg wollen mehr Mitsprache bei der Wasserstoff-Strategie des Bundes. Man erwarte, dass alle Länder "deutlich intensiver in die Umsetzung und Weiterentwicklung eingebunden werden", hieß es am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) und Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Die Bundesregierung solle hier zudem ein ehrgeizigeres Konzept vorlegen.

"Wir müssen die bestehenden Hemmnisse, besonders den unzureichenden energierechtlichen Rahmen und den stagnierenden Ausbau der erneuerbaren Energien, dringend und schnell angehen", betonte Westhagemann. Wasserstoff gilt als effizientes Speichermedium, für seine Gewinnung sind allerdings auch größere Strommengen nötig. Um die Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff (Elektrolyse) CO2-neutral ablaufen zu lassen, sollte Ökostrom eingesetzt werden. Ob die dafür nötigen Mengen jedoch ausreichen, wenn der Ausbau der Windkraft an Land weiter in Stocken gerät, ist eine zentrale Frage.

Deutsche Unternehmen hätten die Chance, bei der Elektrolyse einen Vorsprung zu erzielen, sagte Althusmann. Dafür seien nun aber auch anspruchsvolle Ziele notwendig: "Wenn wir die Weichen jetzt richtig stellen, können wir die Markt- und Technologieführerschaft bei der Energie der Zukunft erreichen." Beide Politiker erklärten, der Ausbau erneuerbarer Energien müsse damit abgestimmt werden. "Hier brauchen wir mehr Planungssicherheit." Niedersachsen will die Forschung mit Wasserstoff stärker vernetzen. Dazu wurde eine "Wissenschaftsallianz" verschiedener Unis und Forschungszentren gegründet.