Warnstreiks legen den Busverkehr in Lübeck, Bad Oldesloe und Ahrensburg weitgehend lahm. Die Gewerkschaft Verdi will den Druck auf die öffentlichen und privaten Arbeitgeber weiter erhöhen und ruft jetzt zum zweitägigen Warnstreik in Flensburg auf.

Lübeck/Bad Oldesloe/Ahrensburg/Flensburg (dpa/lno) - Warnstreiks haben am Montag den Busverkehr in Lübeck, Bad Oldesloe und Ahrensburg weitgehend lahmgelegt. "Die Streikaufrufe wurden voll befolgt", sagte Verdi-Landesstreikleiter Karl-Heinz-Pliete der Deutschen Presse-Agentur. Um den Druck auf die Arbeitgeber in den stockenden Tarifverhandlungen weiter zu erhöhen, rief Verdi ab Dienstag zu einem zweitägigen Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr der Region Flensburg auf, betrieben von der städtischen Aktivbus Flensburg GmbH.

Die Warnstreiks in Schleswig-Holstein hatten Mitte Januar in den kreisfreien Städten Kiel, Flensburg, Neumünster und Lübeck begonnen. Ende Januar kam es zu Arbeitsniederlegungen in den Kreisen Pinneberg und Steinburg sowie danach erneut in Kiel und Lübeck.

"In Lübeck fährt kein städtischer Bus", sagte Pliete am Montag. Auch die Priwallfähre in Travemünde war betroffen. Als Notdienst fuhr aber stündlich eine Fähre für Fußgänger und Radfahrer.

In Bad Oldesloe und Ahrensburg waren private Busunternehmen vom Streik betroffen. Auch in diesen beiden Städten habe der Busverkehr weitgehend geruht. Allerdings sei nicht das komplette Kreisgebiet betroffen gewesen, da Verdi zum Warnstreik nicht bei allen privaten Busunternehmen aufgerufen hatte.

Der Warnstreik am Montag war bis Betriebsschluss angesetzt. In Bad Oldesloe nahmen laut Verdi rund 120 Mitarbeiter von Autokraft sowie etwa 40 von Dahmetal teil. In Ahrensburg waren die Busse der ABG Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft mbH betroffen, einer Tochtergesellschaft der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH). In Lübeck hatte der Warnstreik bereits am Sonntag begonnen und sollte noch bis Dienstagmorgen, 3.00 Uhr, andauern.

Hintergrund sind die Tarifverhandlungen um die Löhne und Gehälter der Beschäftigten. Verdi verlangt eine Erhöhung um 2,06 Euro pro Stunde rückwirkend zum 1. Januar. Die Arbeitgeber der öffentlichen Busbetriebe und die privaten Busunternehmen lehnen die Forderungen von Verdi als überzogen und nicht finanzierbar ab.

Die vierte Verhandlungsrunde für den öffentlichen Busverkehr soll am Freitag (7. Februar) in Flensburg beginnen. Beim privaten Busgewerbe geht es am Dienstag darauf (11. Februar) weiter.

"In der dritten Verhandlungsrunde wurde mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband keine ausreichende Grundlage in Richtung eines ernstzunehmenden Angebotes erreicht, deshalb legen wir nun bei den Warnstreiks nach, um bei den Verhandlungen endlich voranzukommen", sagte Pliete. "Wenn sich am Verhandlungstisch nichts bewegt, bleibt uns nur der Gang auf die Straße, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen." Der Warnstreik in Flensburg soll bis zum Betriebsschluss am Mittwoch (5. Februar) andauern.