Büdelsdorf/Kiel.

Auf einer ersten Regionalkonferenz des SSW hat sich eine klare Mehrheit für eine Teilnahme an der nächsten Bundestagswahl ausgesprochen. Wie Pressesprecher Per Dittrich am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte, stimmten am Vorabend in Büdelsdorf 42 Mitglieder dafür. 6 votierten mit Nein, 2 enthielten sich. Nach weiteren Regionalkonferenzen in Schleswig, Husum und Flensburg wird ein Sonderparteitag am 6. Juni über eine Teilnahme der Partei der dänischen und friesischen Minderheit entscheiden. Wenn sich vorher ein klares Ja oder ein klares Nein abzeichne, wolle der Landesvorstand dem Parteitag eine entsprechende Empfehlung abgeben, sagte Dittrich.

Die Parteispitze und die SSW-Gruppe im Landtag haben sich bereits klar für eine Teilnahme an Bundestagswahlen ausgesprochen. Der SSW war im ersten Bundestag vertreten. 1961 beschloss die Partei, nicht mehr teilzunehmen. Für den Fall einer Teilnahme an der nächsten Wahl rechnet sich die Partei realistische Chancen aus, einen Vertreter in den Bundestag schicken zu können. Bei mehreren früheren Wahlen hätte das Landtagswahlergebnis dafür gereicht, sagte Dittrich.

Der SSW setzt darauf, mit einem Bundestagsabgeordneten die Belange der Minderheit und des Landes stärker auf Bundesebene vertreten zu können. Ein Teil gerade der jüngeren Abgeordneten wisse gar nicht mehr, dass es die Minderheit gibt, sagte Dittrich. Kritische Stimmen in der Partei verweisen auf eine steigende Belastung für die Partei und den potenziellen Kandidaten durch einen weiteren Wahlkampf.