Cuxhaven.

Mit zwei Sensorflugzeugen hat das Havariekommando im vergangenen Jahr 130 Verschmutzungen in Nord- und Ostsee dokumentiert. Das teilte die Einrichtung des Bundes und der Küstenländer am Mittwoch mit. Knapp 50 Fälle betrafen demnach deutsche Gewässer, ein möglicher Verursacher konnte in 24 Fällen identifiziert werden.

Im Vergleich zu 2018 habe es keine deutliche Veränderung gegeben, hieß es. "Die geringe Anzahl der Schadstoffeinleitungen bestätigt auch die präventive Wirkung der Sensorflugzeuge", sagte Dirk Reichenbach vom Havariekommando. Die Verschmutzungen betrafen demnach jeweils eine Menge von weniger als 400 Litern. Informationen zu rund 80 Verschmutzungen, die in Gebieten der Niederlande, Dänemark und Schweden festgestellt wurden, gab das Havariekommando an die betroffenen Nachbarstaaten weiter.

Nach der Auswertung gab es Verschmutzungen vor allem entlang der Hauptschifffahrtsrouten und im Bereich der Bohrplattformen. Bei rund einem Fünftel der gefundenen Verschmutzungen konnte Öl als Schadstoff festgestellt werden. Bei den restlichen Fällen konnte der Schadstoff per Flugzeug nicht näher identifiziert werden. "Diese Verschmutzungen wurden zur weiteren Ermittlung an die Polizeibehörden oder an die Nachbarstaaten weitergeleitet", hieß es.

Die Ölsuche in der Nord- und Ostsee wird durch den Satellitendienst "CleanSeaNet" der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) unterstützt. Dem Havariekommando zufolge liefern Satellitenbilder Anhaltspunkte für mögliche Verschmutzungen in der Nord- und Ostsee. Die Sensorflugzeuge überprüfen die Hinweise während der Überwachungsflüge. Im vergangenen Jahr flogen die beiden Sensorflugzeuge vom Typ Do 228 insgesamt 574 Einsätze, davon 284 in der Nordsee und 290 in der Ostsee. Basis der Flugzeuge ist der Marinefliegerstützpunkt Nordholz nahe Cuxhaven.