Hamburg. Die meisten Tatverdächtigen sind Deutsche, fast die Hälfte der Personen waren in Hamburg gemeldet. Das ergab eine CDU-Anfrage.

Zweieinhalb Jahre nach den Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel in Hamburg ist die polizeiliche Aufarbeitung der Proteste noch nicht abgeschlossen. Einer vorläufigen Bilanz zufolge hat die Polizei bislang 950 Tatverdächtige ermittelt. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der CDU-Fraktion hervor. Demzufolge waren die meisten Tatverdächtigen (757) Deutsche, 440 von ihnen waren in Hamburg gemeldet. 135 mutmaßliche Täter konnten über Fotofahndungen ermittelt werden. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Der Staatsanwaltschaft zufolge sind bislang 955 Verfahren gegen 1273 identifizierte Beschuldigte eingeleitet worden. Zudem laufen 1649 Verfahren gegen unbekannte Beschuldigte. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat die Staatsanwaltschaft zudem gegen G20-Protestierende 407 Anklagen erhoben und 76 Strafbefehlsanträge gestellt. In rund 400 Fällen wurden die Verfahren eingestellt, weil die Taten nicht nachgewiesen werden konnten.

G20-Krawalle – 797 Polizeibeamte im Einsatz verletzt

Das Gipfeltreffen der wichtigsten Wirtschaftsmächte der Welt vom 6. bis 8. Juli 2017 war von massiven Ausschreitungen überschattet gewesen. Randalierer hatten zahlreiche Autos angezündet, Streifenwagen angegriffen und im Hamburger Schanzenviertel gewütet.

Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr wurden 797 Polizeibeamte im Einsatz verletzt. Vor einem Sonderausschuss der Bürgerschaft hatte die Innenbehörde die Schäden an privatem und öffentlichem Eigentum auf mehr als zwölf Millionen Euro beziffert.