Norderstedt.

Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hat 219 Profile mit Nazi-Symbolen auf der Spiele-Plattform Steam gemeldet. Die Profile waren teilweise nach Adolf Hitler benannt oder enthielten verbotene Kennzeichen wie Hakenkreuze und volksverhetzende Texte, teilte die Landesmedienanstalt am Montag mit. Die US-amerikanische Steam-Betreiberin Valve habe die unzulässigen Inhalte innerhalb von 24 Stunden gelöscht. Sieben Profile seien vollständig gelöscht worden.

"Positiv ist, dass Valve auf unseren Hinweis zügig reagiert hat. Damit ist das Problem jedoch nicht gelöst", sagte Direktor der MA HSH, Thomas Fuchs. Die aktuellen Meldungen seien aber nur die Spitze des Eisbergs. "Die Plattformbetreiberin muss dringend mehr tun." Bereits im Dezember habe die MA HSH die Löschung von 78 verbotenen Inhalten und eines Profils auf Steam veranlasst.

Nach Angaben der MA HSH werden stichprobenhaft Inhalte gemeldet, die nach Rechtsauffassung der Behörde strafrechtlich relevant sind. Hierzu würden vor allem volksverhetzende Inhalte sowie die Verherrlichung des Nationalsozialismus zählen. Die Anstalt reagiere sowohl auf Hinweise von anderen Nutzern, recherchiere aber auch unterstützt von technischen Mitteln mit bestimmten Schlüsselwörtern. Reagieren Plattformbetreiber nicht auf die Hinweise drohe ihnen auf Basis des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes ein Bußgeld. Nutzer müssen klagen, wenn sie ihre Inhalte als zu Unrecht gelöscht betrachten.

Steam ist laut MA HSH das größte internationale Portal für Onlinespiele, Softwareprodukte und Filme. 2017 hatte das Portal nach eigenen Angaben weltweit 67 Millionen monatlich aktive Nutzer. Ein knappes Drittel der Einnahmen komme aus Westeuropa.