Kiel.

Trotz internationaler Handelsauseinandersetzungen rechnet Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz nicht mit größeren Folgen für den Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Der Ausbau des Kanals als elementarem Bestandteil des nordeuropäischen Handels-Drehkreuzes sei weiter dringend erforderlich, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Der bereits begonnene Ausbau der Oststrecke und die Erneuerung der Schleusen seien überfällig.

Heute will die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt die Jahresbilanz des Kanals für 2019 vorstellen. 2018 wurden knapp 87,5 Millionen Tonnen Ladung befördert - ein Plus von einem Prozent gegenüber 2017. Die Zahl der Schiffe auf der knapp 100 Kilometer langen künstlichen Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel sank um etwa 280 auf 30 000. Im Spitzenjahr 2008 waren 105 Millionen Tonnen Ladung befördert worden. Danach musste der Kanal wiederholt gesperrt werden, weil die über 100 Jahre alten Schleusen defekt waren.

"Ein intakter Kanal, der den Reedereien wenig Wartezeiten beschert, ist nicht nur für die vielen tausend Arbeitsplätze wichtig, die direkt wie indirekt am Kanal hängen", sagte Buchholz. Das gelte auch für das Klima - denn jede Abkürzung des Seewegs um Skagen spart auch Treibstoff und damit Emissionen.