Hamburg.

Die stetig wachsende jüdische Gemeinde in Hamburg soll mehr Platz für ihre Gemeindeverwaltung erhalten. Die Stadt Hamburg will der jüdischen Gemeinde ein Grundstück im Grindelviertel für die nächsten 60 Jahre kostenfrei überlassen. Das geht aus einer Senatsmitteilung für die Bürgerschaft hervor. Am Freitag werde der Haushaltsausschuss das Thema besprechen, sagte ein Sprecher der Finanzbehörde am Donnerstag in Hamburg. Zuvor hatte NDR berichtet.

Den Plänen zufolge soll die jüdische Gemeinde das 3660 Quadratmeter große Grundstück in der Binderstraße 34 erhalten. Es grenzt an das vorhandene Gemeindegebäude an. "Auch unter einem historischen Blickwinkel ist dieses Grundstück vorzugswürdig, weil es im Umfeld des Joseph-Carlebach-Platzes liegt, auf dem sich die frühere Bornplatz-Synagoge befand, die in der Reichspogromnacht 1938 verwüstet und 1939 abgerissen wurde", heißt es in der Drucksache von Mitte Januar.

Das Grundstück habe derzeit einen Buchwert von 2,1 Millionen Euro, das Gebäude einen Wort von fast 800 000 Euro. Gerechnet auf eine Laufzeit von 60 Jahren betrage der Erbbaurechtszins für beides 5,23 Millionen Euro. Den sowie die Kosten für den Abschluss des Erbbaurechtsvertrags übernehme die Stadt.

Die jüdische Gemeinde hat derzeit rund 2400 Mitglieder. Zuletzt wurde zudem über den Wiederaufbau der zerstörten Synagoge im Grindelviertel diskutiert. Der Bund will dafür 600 000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zur Verfügung stellen.