Kiel.

Schleswig-Holsteins freiwillige Feuerwehren suchen nach Wegen, vor allem für tagsüber Einsatzkräfte zu finden. Bei einem Treffen mit Kommunalvertretern am 23. März geht es auch um einen Vorschlag des Rendsburger Wehrführers Gerrit Hilburger, städtische Angestellte vertraglich zu Einsätzen zu verpflichten. "Es gibt dabei aber ein rechtliches Problem", sagte Landesbrandmeister Frank Homrich am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn ich einen hauptamtlichen Gerätewart habe, kann ich den zum Dienst nicht unbedingt verpflichten." Zuvor hatten regionale Medien über den Vorstoß aus Rendsburg berichtet.

Wegen sogenannter Bagatelleinsätze werde das Problem fehlender Feuerwehrleute vor allem in mittleren Städten größer, sagte Homrich. "Da müssen Leute von der Arbeit weglaufen und das ist auch ein wirtschaftlicher Schaden. Die Arbeit bleibt liegen." Probleme gebe es aber auch auf dem Land. "Viele Dörfer sind tagsüber leer gefegt weil die arbeiten woanders. Aber brennen tut es da genauso."

Homrich hat bereits eine Entlohnung freiwilliger Feuerwehrleute angeregt. In Schleswig-Holstein gibt es nach Verbandsangaben 1342 Freiwillige Feuerwehren mit mehr als 49 000 Mitgliedern. Vier Gemeinden haben inzwischen wegen zu geringer Personalstärke Bürger zum Feuerwehrdienst verpflichtet. Vor allem auf dem Land stehen viele Wehren vor dem Problem, wegen der vielen Berufspendler tagsüber nicht genügend Personal für Löscheinsätze zur Verfügung zu haben.