Neumünster.

Bei seiner jährlichen Zählaktion "Stunde der Wintervögel" hat der Naturschutzbund (Nabu) überraschend viele Eichelhäher in Schleswig-Holstein gezählt. Die Zahl habe sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, teilte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch mit. Auch bundesweit sei die Zahl der gesichteten Eichelhäher unerwartet stark gestiegen.

Am häufigsten seien aber weiterhin Haus- und Feldsperlinge, gefolgt von Kohlmeisen, Amseln und Blaumeisen gesichtet worden. Grünfinken würden seit Jahren hingegen immer weniger gezählt - in neun Jahren habe sich die Zahl der Sichtungen fast gedrittelt. Dies liege an parasitären Trichomonaden, an denen Finken seit 2009 vermehrt sterben, sagte ein Nabu-Sprecher.

Der Nabu hatte dazu aufgerufen, zwischen dem 10. und 12. Januar für eine Stunde Vögel zu zählen. Dabei durfte nur die maximale, gleichzeitig beobachtete Anzahl jeder Vogelart gemeldet werden. Nach einer vorläufigen Auswertung haben sich im Norden etwa 5600 Menschen an der Zählung von knapp 150 000 Vögeln beteiligt. Bis zum 20. Januar können die Ergebnisse noch gemeldet werden. Vom 8. bis 10. Mai findet die "Stunde der Gartenvögel" statt.