Hamburg. Schizophrene, Sadisten, Serienmörder: Ein Abendblatt-Reporter durfte die riskante Therapie in Ochsenzoll fast ein Jahr lang begleiten.

Die letzten Momente in Freiheit zogen schnell an Michael M.* vorbei. Sie drückten ihn in einen gesicherten Transporter und fuhren los. Michael M. dachte nicht an sein Opfer. Es war alles zu neblig, zu durcheinander. Der Wagen bog rechts ab und hielt in Ochsenzoll. Michael M. sei krank, hatte der Richter geurteilt. Im Namen des Volkes müsse er sich bessern.

Er sitzt ganz rechts in der Ecke und wartet auf seine Erlösung. Michael M. hält den Blick nach vorn gerichtet, der Arzt und die Pflegerin werfen sich einen müden Blick zu. Endlich spricht die Frau: „Ja, wir feiern ein Sommerfest auf Station! Aber Sie organisieren das bitte selbst.“