Hamburg. Die Ehrengäste der traditionellen Veranstaltung im Rathaus halten Festreden. Matthiae-Mahl kurz nach der Bürgerschaftswahl.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sind die Ehrengäste des diesjährigen Matthiae-Mahls, zu dem am 28. Februar rund 400 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie das Konsularische Korps im Rathaus erwartet werden. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die Einladungen vor dem Hintergrund des 70. Jahres des Bestehens der Nato ausgesprochen.

Es gehört zu den Traditionen des aufwendigen Essens, dass die Ehrengäste – in der Regel ein ausländischer und ein deutscher – neben dem Bürgermeister die Festreden halten, wobei auch der Zeitpunkt genau festgelegt ist: Eine Rede erfolgt nach der Vorspeise und die zweite nach dem Hauptgang.

Wahl des Ersten Bürgermeisters zum Matthiae-Mahl

Das Matthiae-Mahl ist seit 1356 historisch belegt und damit das älteste noch begangene Festmahl der Welt. Der Matthias-Tag am 24. Februar galt im Mittelalter als Frühlingsbeginn und Auftakt des Geschäftsjahres. Außerdem erhielten die Senatoren ihre neue Aufgaben und wählten den Ersten Bürgermeister.

Eine Wahl, die möglicherweise zu einer neuen Aufgabenverteilung führt, steht in diesem Jahr mit der Bürgerschaftswahl am 23. Februar auch an. Tschentscher hatte das Matthiae-Mahl, das immer an einem Freitag stattfindet, bewusst auf einen Termin nach dem Urnengang gelegt.

Steinmeier 2019 als Ehrengast

Zum Matthias-Tag wurden früher die „Vertreter der Hamburg freundlich gesonnenen Mächte“ zu einem Festessen eingeladen, „wenn die Zeitläufe es erlauben“, wie eine historische Anordnung besagt. Nach 1724 wurde die Feier gut 200 Jahre ausgesetzt, die Gründe dafür sind nicht bekannt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der damalige lettische Präsident Vejonis waren 2019 die Ehrengäste des Matthiae-Mahls, 2018 waren es Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Ex-Außenminister Joschka Fischer.