Hamburg. Schlangestehen vor dem Eintrag ins Kondolenzbuch für Jan Fedder: Neben Bürgermeister Tschentscher und Polizeipräsident Meyer verfassen weitere Hamburger Trauereinträge. Das Kondolenzbuch liegt bis zur Trauerfeier am 14. Januar aus.

Noch bis zum 14. Januar liegt in der Hamburger Davidwache das Kondolenzbuch für den Schauspieler Jan Fedder ("Großstadtrevier") aus. Als Erster hatte sich am Samstag Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) darin eingetragen. "Hamburg nimmt Abschied von einem großartigen Schauspieler und Menschen", schrieb Tschentscher. Die Hansestadt werde den Schauspieler in guter Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Politiker sprach von einem traurigen Tag. Fedder habe "wie ein Botschafter des hamburgischen Lebensgefühls gewirkt", als talentierter Schauspieler, aber auch als Charaktertyp, sagte Tschentscher. Er habe Ehrlichkeit vermittelt und Bodenständigkeit verkörpert. "Das hat ihn sehr beliebt gemacht in Hamburg, aber auch weit über die Grenzen Hamburgs hinaus."

Naben Tschentscher trug sich auch Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer in das Kondolenzbuch ein. "Lieber Janni, danke für die fast 30 Jahre Großstadtrevier, danke für viel mehr als eine Rolle, mit der du uns hervorragend repräsentiert hast. Du bist einer von uns, wir werden dich in unseren Herzen tragen!", schrieb Meyer.

Fedder war am 30. Dezember tot in seiner Wohnung im Hamburger Stadtteil St. Pauli gefunden worden. Er war 2012 an Krebs erkrankt, hatte seit Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Am 14. Januar ist eine Trauerfeier für den Schauspieler im Michel geplant - dann wäre Fedder 65 Jahre alt geworden. Bis dahin ist auch ein Eintrag in das Kondolenzbuch möglich.

"Wir sind heute hergekommen, weil Jan Fedder eine Persönlichkeit war, ein echter Hamburger", sagte eine Frau. Wie sie stellten sich Hamburger am Samstag an, um sich in der Davidwache in das Kondolenzbuch einzutragen. Am Sonntagmorgen sei der Andrang etwas geringer gewesen, sagte ein Beamter der Wache.

Marion Fedder verabschiedete sich am Samstag mit einer Traueranzeige im "Hamburger Abendblatt" von ihrem Mann. Unter der Überschrift "Fertig is fertig, wenn ich sag is fertig!" heißt es dort (Samstagausgabe): "Es ist nie der richtige Zeitpunkt. Es ist nie der richtige Tag. Es ist nie alles gesagt. Es ist immer zu früh. Mein geliebter Jan, Du bleibst für immer in meinem Herzen. In ewiger Liebe Deine Marion."

Fedder war Ehrenkommissar der Hamburger Polizei. 28 Jahre spielte er in der ARD-Serie "Großstadtrevier" den Hamburger Polizisten Dirk Matthies, der auf dem Kiez für Recht und Ordnung sorgte. Der endgültige Abschied von seiner Paraderolle steht noch aus: In der 33. Staffel der Serie ist Fedder ab dem 27. Januar noch einmal zu sehen. Im vergangenen Jahr stand der Schauspieler dafür ein letztes Mal vor der Kamera.