Hamburg. Sie sind die Besten, weil sie sich trauen, abseits von Lehrplänen Neues auszuprobieren. Weil sie Projekte angehen, die vielleicht arbeitsintensiv aber lohnend sind: Am Donnerstag wurden im Ehemaligen Hauptzollamt in der HafenCity fünf Schulen und eine Kita für ihre besondere Arbeit mit dem Hamburger Bildungspreis von Hamburger Abendblatt und Hamburger Sparkasse ausgezeichnet.
Auch die neunte feierliche Bildungspreisverleihung war für die ausgezeichneten Schulen wieder etwas Besonderes, standen doch erneut Lehrer, Schulleiter und vor allem die Schüler groß im Rampenlicht.
Schon im Kindergarten-Alter lernen, wie man Ressourcen schont
Und sie hatten sich diese Würdigung verdient: Da sind die Kleinen von der Kita Bachstraße in Winterhude, die schon im Kindergartenalter lernen, behutsam mit unseren Ressourcen umzugehen und die so manch Erwachsenem noch etwas beibringen.
Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider, selbst Vater von zwei Söhnen (4 und 8) hielt die Laudatio für die jüngsten Preisträger und lobte das Engagement: „Ich bin selbst Vegetarier: Wenn wir alle weniger Fleisch essen würden, wäre ein Teil der Klimakrise gelöst.“
Intensives Lesen lernen: Ein Vorbild für ganz Hamburg
Oder die Schüler der Grundschule Kirchdorf, die das Glück haben, dass sie jeden Tag intensiv Lesen lernen dürfen und sie tatsächlich ihre Leseleistung durch dieses besondere Konzept verbessert haben. Schulsenator Ties Rabe hob dieses Projekt neben anderen als besonders nachahmenswert hervor.
Der SPD-Politiker kündigte an, das Leseprojekt nach Kirchdorfer Vorbild werde an 50 weiteren Schulen eingeführt. „Diese Projekte machen Mut, das eine oder andere aufzugreifen und flächendeckend nachzumachen“, so Rabe mit Blick auf die Preisträger.
Nachhaltigkeits-Experten und Integrationsvorreiter
Oder das Heinrich-Heine-Gymnasium in Poppenbüttel, das neue Wege in der Integration von Schülern geht, die besonders sind, weil sie besonders leistungsstark sind oder besonders in ihrem sozialen Verhalten. Sie werden dort professionell unterstützt und nicht allein gelassen.
Wiederholter Preisträger ist die Stadtteilschule Am Heidberg in Langenhorn, die schon mehrmals den Hamburger Bildungspreis gewonnen hat – dieses Mal mit dem Projekt „Be-an-Expert“ für ihre Oberstufenschüler, bei dem diese außerschulische Lernorte aufsuchen, wie den Hamburger Flughafen. Inzwischen sind die Jugendlichen zu Experten in Sachen Nachhaltigkeit geworden.
Bildung, um "Populisten nicht auf den Leim zu gehen"
Die Stadtteilschule Ehestorfer Weg gehört zu den Preisträgern mit ihrem Hafen, einem Ort, wo Lehrer und Schüler Unterstützung bekommen oder das Gymnasium Farmsen mit ihrem Schulpartnerschaftsprojekt „Postkoloniale Erinnerungskulturen in Hamburg und Dar es Salaam“.
Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse, hob den Wert von Bildung insgesamt hervor: „Bildung ist Schlüssel zur Freiheit: Freiheit im Diskurs, Freiheit im Denken. Bildung ist ein Schlüssel, um Populisten nicht so schnell auf den Leim zu gehen.“
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