Zuverlässig, effizient und vor allem nachhaltig soll die Mobilität in Hamburg sein. Doch wo steht die Hansestadt in Sachen Verkehr heute? Was wurde bislang erreicht und wie schauen die Pläne für die Zukunft aus? Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich hochkarätige Expertinnen und Experten am 26. September im Rahmen der Metropolenkonferenz Hamburg zu der die Initiative „Deutschland mobil 2030“ einlädt.

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© Hochbahn

Hamburg wächst. Und das schneller als alle anderen Bundesländer. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen und stellt enorme Herausforderungen an die Gestaltung einer klimafreundlichen und gut vernetzten Mobilität. Die politischen Parteien und die Mobilitätsbranche arbeiten an Lösungen für die Verkehrswende und eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), über die notwendigen Konzepte bestehen aber unterschiedliche Auffassungen. Die Metropolenkonferenz Hamburg bringt unterschiedliche Akteure zusammen mit dem Ziel, die Diskussion über die Zukunft der Mobilität in Hamburg voranzubringen.

Die Teilnehmerliste der Veranstaltung liest sich wie ein Who-is-who der Hamburger Verkehrsverantwortlichen. So werden zum Beispiel neben dem Ersten Bürgermeister Hamburgs, Dr. Peter Tschentscher, Kay Uwe Arnecke, Vorsitzender der VDV-Landesgruppe Nord und Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg, Lutz Aigner, Sprecher der Geschäftsführung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn, und Dr. Klaus Bonhoff, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, zu Gast sein. Darüber hinaus werden Luisa Neubauer von der „Fridays for Future”-Bewegung und Gäste aus Wien und Zürich erwartet, den beiden Metropolen, die als Vorzeigestädte in puncto Mobilität gelten.

Illustration: Hochbahn
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Bereits im Vorfeld der Veranstaltung haben sich einige der Teilnehmer im Rahmen eines Runden Tisches Mobilität den Fragen des Hamburger Abendblattes gestellt. Auf die Frage, ob ein besseres ÖPNV-Angebot ausreichend sei oder ob man zeitgleich das klimaschädliche Autofahren unattraktiver machen müsse, entgegnete dort etwa Lutz Aigner: „Wir werden ja auch beim Ausbau des Bussystems irgendwann zwingend in Konflikt mit dem Autoverkehr kommen – weil wir Busspuren auf Kosten des Autoverkehrs brauchen werden, damit die Busse nicht im Stau stehen.“ So war der Ausbau des Nahverkehrs in Hamburg generell ein Thema. „Wir haben uns vorgenommen, die Infrastruktur auf hohem Niveau zu erhalten, die Schnellbahnen auszubauen, das Angebot in allen Bereichen deutlich zu erhöhen und emissionsfrei zu werden. Das ist ein riesiger Kraftakt. Wenn wir das bis 2030 schaffen, ist das eine große Leistung, ich weiß nicht, ob es ein so ehrgeiziges Programm historisch gesehen überhaupt schon einmal gegeben hat“, sagte Hochbahn-Chef Henrik Falk. Weitere Themen der Runde: Welche Rolle spielen Ridesharing-Angebote wie MOIA oder ioki im Mobilitätsverbund? Kann die Vorgabe, künftig nur noch emissionsfreie Busse einzusetzen, gehalten werden? Wie lassen sich Hamburgs Straßen effizienter nutzen? Kann man über die Preisgestaltung Menschen dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen? Welche Ansätze gibt es, um den Nahverkehr attraktiver zu gestalten? Und welche Rolle spielen in Zukunft Digitalisierung und autonomes Fahren?

Antworten auf diese und weitere Fragen werden im Rahmen der Metropolenkonferenz diskutiert. Spannend dürfte dort dann auch der Blick über den eigenen Tellerrand werden, wenn Angelika Winkler, stellvertretende Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Wien, und Dominik Brühwiler, stellvertretender Direktor und Leiter Verkehrsplanung des Zürcher Verkehrsverbundes, die jeweiligen Ansätze der beiden Vorzeigemetropolen vorstellen. Was kann Hamburg von Wien und Zürich lernen? Schließlich wird Luisa Neubauer von der „Fridays for Future”-Bewegung den Fokus auf die Sorgen der jüngeren Generation und ihre Forderungen nach mehr Klimaschutz für Hamburg ansprechen. Also: Wie geht es weiter, Hamburg?