Tornesch. Einen Tag nach dem Fund einer offensichtlich ermordeten Frau in Tornesch werden erste Zusammenhänge deutlich. Und wie so oft: Täter und Opfer kannten sich gut.

Die in Tornesch im Kreis Pinneberg zu Tode gekommene 36-Jährige wurde nach Erkenntnissen der Polizei von ihrem Stiefvater getötet. "Bei dem Opfer handelt es sich um die Tochter der verstorbenen Ehefrau des Tatverdächtigen", sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Der Mann war am Mittwoch in seinem Haus festgenommen worden. Inzwischen liege den Ermittlern der Itzehoer Mordkommission auch das Ergebnis der Obduktion vor. "Danach war für den Tod der Frau massive Gewalteinwirkung ursächlich." Am Tatort habe die Polizei Beweismittel sichergestellt. Die Hintergründe und das Motiv seien aber weiterhin unklar.

Der Großvater der Getöteten äußerte sich gegenüber "Bild"-Zeitung und "shz.de" zu der Tat. Seine Enkelin sei erst kürzlich nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten in das Einfamilienhaus seines Schwiegersohns eingezogen. Dass dieser nun unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitze, könner er nicht begreifen, sagte der 77-Jährige. Er kenne ihn seit 25 Jahren, "der ist ein ganz Ruhiger, tut keiner Fliege was. Ich kann nicht verstehen, was da passiert sein muss", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Die Leiche der 36-Jährigen war am Mittwochmorgen in dem Haus des 55-Jährigen entdeckt worden. Unmittelbar danach wurde der Mann festgenommen. Ein Haftrichter erließ kurze Zeit später einen Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes aus Heimtücke.