Hamburg. Am 14. Oktober 1948 erscheint das erste Abendblatt. Axel Springer setzt gegen die Härte der Nachkriegszeit auf Nächstenliebe.

Als das Motto mit den drei Wörtern Gestalt annimmt, liegt Hamburg in Schutt und Asche. Allein bei der Operation Gomorrha im Sommer 1943 haben 55.000 Hamburger ihr Leben gelassen. Flüchtlinge irren durch die zerbombte Stadt, Tausende hausen in Behelfsunterkünften wie Bunkern oder Nissenhütten.

Es ist Anfang 1946, als Verleger Axel Springer mit Weggefährten im dritten Stock des Flakbunkers am Heiligengeistfeld die Pläne für eine Tageszeitung für Hamburg entwirft. Die für 3 Mark am Tag gemieteten Schreibmaschinen werden an Wochenenden zurückgegeben, um Miete zu sparen. Über Bleistiftstummel werden Verlängerer gestülpt, neue Stifte sind teuer. Das untere völlig offen stehende Geschoss im Bunker wird im strengen Winter 46/47 zum Eisblock, dicke Mäntel gehören zur Dienstkleidung.