Hamburg. Die Betroffenen sind hyperaktiv und leiden unter Appetitlosigkeit. Warum es besonders junge Frauen trifft.

Der jungen Studentin ging es nicht gut. Sie war gerade aus einer ländlichen Region nach Hamburg gezogen und kam in der großen Stadt überhaupt nicht zurecht. Irgendwann griff sie zum Hörer und wählte die Nummer der Telefonseelsorge. Dort klagte sie ihr Leid. Die anderen Menschen hätten alle ihren Spaß, würden bei sommerlichem Wetter in Straßencafés sitzen und sich amüsieren. Sie aber gehöre nirgendwo dazu. Über mehrere Wochen rief sie immer wieder an, und als der Sommer zu Ende ging, blieben ihre Anrufe aus.

Probleme wie das dieser jungen Frau kennt Babette Glöckner, Leiterin der Hamburger Telefonseelsorge, sehr gut. Sie würden darauf hindeuten, dass sie an einer Sommerdepression leiden könnte, sagt die Theologin. Eine endgültige Diagnose müsse aber ein Mediziner stellen. Doch Anrufer mit ähnlichen Problemen gibt es bei der Hamburger Telefonseelsorge in den Sommermonaten einige. Und wenn das Thermometer wie in diesen Tagen auf mehr als 30 Grad steigt, nimmt auch die Zahl der Anrufer zu.