Hamburg. Bemerkenswerte Entwicklung. 40.000 Fälle weniger als 2009. Widerspruch lohne sich dennoch, sagt die FDP.

Die Zahl der Einsprüche gegen Einkommensteuerbescheide ist in Hamburg stark rückläufig. Gingen 2009 noch mehr als 125.000 Einsprüche bei den Finanzämtern ein, waren es 2018 nur noch gut 86.000 – ein Rückgang von fast 40.000 Fällen oder mehr als 30 Prozent. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Jennyfer Dutschke hervor. Diese Entwicklung ist umso bemerkenswerter als Hamburgs Einwohnerzahl seit Jahren stark wächst und mit ihr auch die Zahl der Steuerpflichtigen, die 2018 bei 710.000 lag.

Ob der Rückgang auf eine zunehmende Gleichgültigkeit der Steuerzahler oder auf die gute Arbeit der Hamburger Finanzämter zurückzuführen ist – die in bundesweiten Rankings tatsächlich meist Spitzenplätze belegen – oder andere Gründe hat, kann nur gemutmaßt werden. Die Finanzbehörde verwies auf Abendblatt-Nachfrage darauf, dass die Entwicklung häufig von sogenannten Masseneinspruchsverfahren beeinflusst werde.