Hamburg. Zur Feier der Wiedereröffnung der sanierten Oströhre spielte am Sonnabend ein 144 Musiker starkes Orchester die “Tunnelsymphonie“.

Musik unter der Elbe: Mit einer eigens komponierten "Tunnelsymphonie" haben Musiker der Hamburger Hochschule für Musik und Theater am Sonnabend die Wiedereröffnung des Alten Elbtunnels gefeiert. Insgesamt 144 Orchestermitglieder hatten sich über beide Röhren auf insgesamt 860 Metern verteilt - alle sechs Meter spielte ein Musiker ein anderes Instrument. Da auf dieser Strecke nicht herkömmlich dirigiert werden konnte, wurde jeder Musiker mit einem Tablet-Computer ausgerüstet. Auf ihm erhielt er mittels einer eigens entwickelten Software eine unabhängige Partiturstimme auf das Tablet.

Die 350 Besucher pro Konzert konnten sich frei in und zwischen den beiden Röhren des Alten Elbtunnels bewegen und konnten so in den Genuss eines ganz individuellen Konzerterlebnisses kommen. Einstudiert hatte das Konzert Georg Hajdu, Professor für Multimediale Komposition an der Hochschule. "Wir wollen raus aus dem Konzertsaal und einen ungewöhnlichen Ort bespielen", hatte er angekündigt. Finanziert und organisiert wurde das einmalige Projekt mit Unterstützung des Bildungsministeriums in Berlin und des Hafenbetreibers HPA. Eröffnet wurde das Konzert von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Vor vier Wochen war die Oströhre des Alten Elbtunnels nach mehr als achtjähriger Sanierung wiedereröffnet worden. Anfang Juni soll die Sanierung der maroden Weströhre beginnen - dann dürfen auch keine Autos mehr durch den Tunnel fahren. Jährlich nutzen mehr als eine Million Fußgänger und 300 000 Radfahrer den mehr als 100 Jahre alten Tunnel.