Hamburg. Der Skandal in Österreich erinnert Hamburgs Alt-Bürgermeister Ole von Beust an die Tage, “als Ronald Schill mich erpressen wollte“.

„Vermutlich ist Sebastian Kurz aus allen Wolken gefallen, als er das Video mit Heinz-Christian Strache gesehen hat. Genau so erging es mir, als Ronald Schill mich erpressen wollte“, sagt der frühere Erste Bürgermeister Ole von Beust (CDU) im Gespräch mit dem Abendblatt. Nicht wenige Hamburger dürften sich angesichts der turbulenten Tage in Österreich an die nicht minder turbulente Zeit im Rathaus vor fast 16 Jahren erinnert fühlen. Tatsächlich sind die Parallelen zwischen Hamburg 2003 und Wien 2019 verblüffend.

Wie 2001 von Beust mit der Schill-Partei, die ihm ins Bürgermeisteramt verhalf, ist auch Kurz 2017 ein Bündnis mit Rechtspopulisten, der FPÖ, eingegangen, um Bundeskanzler zu werden. Und in beiden Fällen waren es die Stellvertreter, die durch ihr skandalöses Verhalten die Koalition zum Platzen brachten und in der Konsequenz Neuwahlen auslösten.