Hamburg. Tiefgründig und frisch wie eine Nordwestbrise. Jetzt sind die Verse der Künstlerin als Buch erschienen, von ihr selbst illustriert.

Eine Mutprobe beginnt für Mona Harry in einem Museum. Mal im Altonaer Museum, heute in der Kunsthalle Hamburg. Dort fragt die Kunstvermittlerin ein paar Kindergartenkinder, was für sie Mut bedeutet. „Eine Maus würde sagen, eine Katze zu streicheln. Aber würde eine Katze das Gleiche sagen?“, fragt Mona Harry. Große Augen schauen sie an. Ratter, ratter, ratter. In den Köpfen der Kleinen kommt ordentlich was in Bewegung. „Lasst uns heute hier mal einen Muttrank zubereiten, wir gemeinsam finden heraus, was alles in einen solchen Trank gehört.“

Philosophie und Kunst stellen für die gebürtige Hamburgerin Mona Harry eine perfekte Kombination dar. Sie führt die Kinder auf Rundgängen durch das Museum, vorbei an den unterschiedlichen Bildern, und unternimmt mit ihnen Wahrnehmungsbeschreibungen. Was siehst du in dem Bild? Was dein Freund? Was ich? Ach, das ist gar nicht identisch? Sieh an. „Die Kinder stellen fest, dass Kunst ihnen etwas sagen kann, manche waren noch nie zuvor in einem Museum“, erzählt die 27-Jährige. „Oft stehen sie mit offenem Mund vor einem Bild. Ein Habitus, den viele Erwachsene sich mühsam wieder aneignen wollen.“