Hamburg. Der 43-Jährige nahm das Mädchen im Auto nach Altona mit. Was dann passierte, sei keine Vergewaltigung gewesen, sagt der Mann.

Im Prozess um die Vergewaltigung einer 14-Jährigen in Hamburg-Altona hat der Angeklagte das Geschehen als einvernehmlichen Sex dargestellt. "Sie hat zu keinem Zeitpunkt angedeutet, dass sie keinen Geschlechtsverkehr wollte", erklärte der Verteidiger des 43-Jährigen am Montag vor dem Landgericht. In der Erklärung räumte der Mann ferner ein, mit dem Mädchen zuvor in seinem Auto Wodka getrunken und Kokain konsumiert zu haben. Auch dass er den Wagen ohne Führerschein fuhr und beim Ausparken ein anderes Auto beschädigte, gestand der Angeklagte ein.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43-Jährigen vor, das Mädchen am 21. Oktober 2017 nach Mitternacht in der Großen Freiheit auf St. Pauli kennengelernt haben. Er soll die 14-Jährige in seinem Auto mitgenommen und sie in Altona-Altstadt in dem Fahrzeug vergewaltigt haben. Zuvor soll er mit dem Mädchen erhebliche Mengen Wodka getrunken und Kokain genommen haben. Die Anklage lautet auf schweren sexuellen Missbrauch, Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige, Fahren ohne Fahrerlaubnis und weitere Straftaten.

Vergewaltigung im Laderaum des Kastenwagens

Der Angeklagte ließ über seinen Verteidiger erklären, er sei zunächst von drei erwachsen wirkenden Frauen vor einem Club angesprochen worden. Sie hätten ihn gefragt, ob er Kokain hätte. Er habe ja gesagt, und eine der Frauen sei bei ihm eingestiegen.

In einer polizeilichen Videovernehmung, die vor Gericht gezeigt wurde, erklärte die 14-Jährige dagegen, der Angeklagte habe sie und ihre beiden Freundinnen am Morgen angesprochen und sie allein am Arm in sein Auto gezogen. Er sei einfach losgefahren. Nach dem Konsum von Wodka und Kokain habe er sie im Laderaum des Kastenwagens vergewaltigt. Dann sei der Angeklagte im Auto eingeschlafen, und sie habe flüchten und um Hilfe rufen können. Das Gericht hat weitere Verhandlungstermine bis zum 4. Juni angesetzt.