Hamburg. Netz-Narzissten, Tinder-Trophäen, Politik: Auf neuem Album beschäftigen sich Fettes Brot mit den Facetten der Liebe im 21. Jahrhundert.

Mit "Jein" und "Nordisch by Nature" feierten sie ihren Durchbruch, besangen "Schwule Mädchen" und schafften mit "Emanuela" den 2. Platz beim Bundesvision Song Contest: Seit mehr als 25 Jahren gehört die Hamburger Band Fettes Brot zu den festen Größen des deutschen Hip-Hop. Auf ihrem neuen und neunten Album "Lovestory" beleuchten Doktor Renz (Martin Vandreier), König Boris (Boris Lauterbach) und Björn Beton (Björn Warns) nun die verschiedenen Facetten der Liebe. "Im Laufe der Produktion haben wir einfach gemerkt, dass die stärksten Lieder alle zum Thema Liebe waren", sagte Martin Vandreier im Interview.

So geht es auf "Lovestory" um das Thema Narzissmus versus gesunde Selbstliebe ("Ich liebe mich"), die Liebe zu einem depressiven Menschen ("Klapse"), aber auch um politische Themen wie "Du driftest nach rechts" über einen (Ex-)Partner, mit dem man nicht mehr einer Meinung ist oder die Liebe zwischen älteren Homosexuellen ("Opa + Opa"). Das Ganze wie immer mit einer gehörigen Portion (Selbst-)Ironie und ohne erhobenen Zeigefinger. "Wir sind Geschichtenerzähler. Was die Leute als Botschaft daraus hören, bleibt dem Zuhörer überlassen", meinte Boris Lauterbach.