Hamburg. HSVH-Trainer Torsten Jansen hat seine Formation gefunden – ohne den Kapitän. Dessen Verletzungen sind abgeklungen.

28 Minuten und 39 Sekunden schmorte Lukas Ossenkopp in Halbzeit zwei auf der Bank. Dann durfte sich der Kapitän des Handball Sport Vereins Hamburg seines Pullovers entledigen. Als der 26-Jährige den Strafwurf im Herzschlagfinale im Zweitligaheimspiel gegen EHV Aue (26:26) verwandelte, entlud sich die Anspannung. Ein Jubelschrei, geballte Hände, ein Sprint direkt hinter die Auswechselbank. Mit jedem Einzelnen dort klatschte der Toptorjäger ab. Für die Verteidigung des Minimalvorsprungs, die misslang, sowie den letzten Angriff Sekunden vor dem Ende erhielt Ossenkopp kein Mandat von Trainer Torsten Jansen, wie so oft in den jetzt zurückliegenden drei Spielen.

„Ich bin nicht gefrustet“, sagt der Rückraumschütze. Klar wolle er wieder mehr spielen, „aber Handball ist ein Teamsport“. Und die anderen machten es zuletzt „eben auch gut. Dass ich nicht spiele, sollte jetzt nicht zu hoch gehängt werden“, sagt Ossenkopp, der die Punktgewinne gegen Dresden (21:18, ohne Einsatz), in Lübbecke (29:21, 15 Min./0 Tore) und Aue (6 Min./1 Tor) überwiegend als Zuschauer erlebte. Die Wehwehchen (Schulter, Leiste) seien abgeklungen, ein Einzelgespräch mit dem Trainer habe es noch nicht gegeben. „Das muss es auch nicht. Toto sagt die Aufstellung an und gut ist“, so Ossenkopp. Wer ihn zuvor jubeln sah und ihm anschließend zuhörte, gewann den Eindruck, dass der Körper manchmal eine andere Sprache spricht, als es die Worte kundtun.