Hamburg. Zum Tag der Kriminalitätsopfer: Gottesdienst mit dem Weissen Ring in der Kirche St. Jacobi. Kirche bekennt sich zu Verantwortung.

Bei einem Gottesdienst zum Tag der Kriminalitätsopfer in der Hauptkirche St. Jacobi hat sich Bischöfin Kirsten Fehrs zur Verantwortung der Kirche in Sachen Gewalt bekannt: „Es gibt an dem Versagen der Kirche nichts, aber auch gar nichts zu beschönigen. Wir sind schuldig geworden, auch als Institution.“

Die Bischöfin sagte, dass Kinder in kirchlichen Heimen in den 1950er-Jahren „drangsaliert, geschlagen und erniedrigt“ worden seien: „Einige der Betroffenen sind hier – ich bin dankbar und finde wichtig, dass sie uns mahnen, immer wieder.“ Auch später in den „ach so reformpädagogisch 1970er- und 1980er-Jahren“ habe es schwere Verfehlungen gegeben, etwa in der Jugendarbeit einer Gemeinde in Ahrensburg: „Psychospiele und Durchkitzeln auf dem Schoß des Pastors. Jede Menge Alkohol, um den Ekel zu vergessen, wenn die Jugendlichen sich nicht wehren konnten vor den Küssen, Berührungen und harten Zugriffen des Pastors.“