Hamburg. Thomas Mooß hat Krebs und wird bald sterben. Sein letzter Wunsch ist der Besuch im Stadion des FC St. Pauli – zum Derby.

Es ist der Moment, der lebt. Und es kommt nur auf den heutigen Tag an, nur auf diesen einen Tag. Es ist ein ganz besonderer. Was hinter Thomas Mooß liegt, spielt jetzt keine Rolle mehr, erst recht nicht, was die nächsten Stunden oder Tage bringen werden. Denn sehr viel Zeit bleibt dem 55 Jahre alten Pinneberger leider nicht mehr. Thomas Mooß hat Darmkrebs „im Endstadium“, wie es offiziell heißt. In dieser Situation ist jede Minute ein Gewinn, ein kostbares Gut. Jetzt, am Ende, hat jeder Morgen, an dem man aufwacht, Gewicht.

Umso bedeutungsvoller sind Eindrücke und Erlebnisse zum Ausklang. Erfüllte Wünsche machen das Abschiednehmen leichter, auch für Angehörige. Der letzte Wunsch des Sterbenskranken ist in diesem Falle: noch einmal Fußball gucken. Live. Noch einmal den FC St. Pauli sehen, im Stadion am Millerntor. Dass es sich ausgerechnet um das Stadtderby gegen den HSV handelt, ist Zufall, indes reizvoll.