Hamburg. Hamburger Lernsoftware erhält Zukunftspreis der Cornelsen-Stiftung. Entwicklung zusammen mit der Schule Kielkamp in Bahrenfeld.

Wenn Schüler mit Mathematik zu kämpfen haben, könnte das auch am Lehrmaterial liegen, sagt Torben Rieckmann. Der 29 Jahre alte Doktorand an der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Hamburg setzt sich für einen besonders einfachen Zugang zum Rechnen ein. Er hat inklusive Lernmaterialien entwickelt, gemeinsam mit der Schule Kielkamp in Bahrenfeld. Diese Schule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ besuchen etwa Schüler mit Trisomie 21 (Down-Syndrom). Insbesondere an sie richtet sich eine Mathe-App namens „Mathildr“, die aus Rieckmanns Arbeiten hervorgegangen ist.

Nun hat das für Tablets ausgelegte Lernprogramm eine besondere Auszeichnung erhalten: den Zukunftspreis der Cornelsen-Stiftung. Das Preisgeld von 3000 Euro, sagt Torben Rieckmann, helfe ihm und dem jüngst gegründeten Hamburger Verein „Guter Unterricht für alle“ dabei, die Software kostenlos anzubieten. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität versichert, es steckten keine finanziellen Interessen hinter der App, die auch dank der Unterstützung seines Vaters Rolf Rieckmann und des Grafikers Dennis Krohn entstand. „Es handelt sich in erster Linie um ein soziales Engagement“, sagt Rieckmann. „Auch Menschen mit Down-Syndrom wollen und können rechnen lernen – und zwar besser, als man ihnen gemeinhin zugetraut. Sie möchte ich unterstützen.“