Hamburg. Zahl der Arbeitnehmer, die sich wegen Depressionen krankmeldeten, hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.

In Hamburg erkranken immer mehr Menschen an Depressionen. Die Zahl der Patienten, die Antidepressiva erhalten, stieg zwischen 2008 und 2018 um 16 Prozent, teilte die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Donnerstag mit. Besonders Frauen sind betroffen, zwei von drei Patienten sind weiblich. Allerdings stieg die Zahl dieser Patientinnen im Erhebungszeitraum lediglich um knapp ein Fünftel (21 Prozent). Die Zahl der männlichen Betroffenen nahm um 16 Prozent zu. Im Ländervergleich liegt Hamburg damit deutlich unter dem bundesweiten Plus von 26 Prozent und hat insgesamt die niedrigsten Steigerungsraten.

Die Zahl der Arbeitnehmer, die sich wegen Depressionen krankmeldeten, hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Folge: bundesweit 107 Millionen Krankheitstage allein in 2017. „Gerade bei schweren Verlaufsformen sind Antidepressiva oft unersetzlich. Sie lindern Symptome wie Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit und hellen die Stimmung auf“, erklärt Apotheker Sven Seißelberg von der KKH. Allein können sie eine Depression jedoch nicht heilen. Zusätzlich bedarf es einer Psychotherapie.