Hamburg. Er ist seit Oktober Chef der Senatskanzlei, protestierte als junger Mann gegen Kanzler Schmidt – und ging dennoch zur SPD.

Das heimliche Zen­trum der Macht ist vielleicht 20 Qua­dratmeter groß und recht schlicht. Ein gläserner Schreibtisch, ein runder Besprechungstisch mit vier Stühlen, ein einsames Gemälde der Eimsbüttler Künstlergruppe Die Schlumper an den weißen Wänden. Nur die Lage verrät, dass der Inhaber dieses Büros im Rathaus eine herausgehobene Stellung haben muss: Denn zur einen Seite grenzt der Raum an das Arbeitszimmer von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), auf der anderen Seite, nur getrennt durch ein Vorzimmer, hat die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) ihr Büro.

Dazwischen sitzt also Jan Pörksen, 54 Jahre, Dienstgrad: Staatsrat. Jobbezeichnung: Chef der Senatskanzlei. Oder anders ausgedrückt: der Mann, bei dem alle Fäden der Hamburger Regierungsarbeit zusammenlaufen – und derzeit sogar noch ein bisschen mehr.