Hamburg. Serie: Die 100 großen Fragen des Lebens. Zwei Hamburger Professoren über Tumorerkrankungen und ihre Heilungschancen.

Tumorerkrankungen sind nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache bundesweit: Jedes Jahr sterben etwa 220.000 Menschen hierzulande an Krebs. Die Bundesregierung rief im Januar die „Nationale Dekade gegen den Krebs“ aus, will Studien zur Prävention, Diagnose und Therapie mit 62 Millionen Euro fördern. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) überraschte mit der Einschätzung, dass Krebs in zehn bis 20 Jahren besiegt sein könne. Etliche Mediziner widersprachen dem Politiker, warfen ihm vor, falsche Hoffnungen zu wecken.

Daraufhin schwächte Spahn seine Aussage ab und erklärte: „Wir wollen den Krebs besiegen, indem wir ihn beherrschen. Das wird nicht leicht. Aber gerade deshalb müssen wir es mutig und ambitioniert versuchen.“ Den Krebs zu überwinden, das versucht die Menschheit schon sehr lange. Welche Fortschritte hat die Medizin gemacht, wo stehen wir heute? Darüber sprach das Abendblatt mit dem Medizinhistoriker Prof. Philipp Osten und dem Krebstherapeuten Prof. Carsten Bokemeyer vom Uniklinikum Eppendorf (UKE).