Kommentar

Ausbau des Radverkehrs hilft Hamburg

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Andreas Dey
Der Autor ist Abendblatt-Reporter des Ressorts Landespolitik

Der Autor ist Abendblatt-Reporter des Ressorts Landespolitik

Foto: Klaus Bodig / HA

Dogmatismus aber ist beim Ausbau kontraproduktiv.

Hamburg. Peter Tschentscher hat einen klugen Satz gesagt. Die Förderung des Radverkehrs, so der Bürgermeister am Mittwoch, helfe auch allen, die nicht Rad fahren wollen, zum Beispiel den Autofahrern. Tatsächlich kann eine von Lärm, schmutziger Luft und Staus geplagte Großstadt wie Hamburg kaum etwas Sinnvolleres tun, als den Radverkehr zu fördern. Denn wer statt des Autos hin und wieder das Rad nimmt, schont die Umwelt, tut sich selbst etwas Gutes und macht Platz auf den Straßen für die, die wirklich auf einen motorisierten Untersatz angewiesen sind – Handwerker, Ärzte und Spediteure etwa.

Dieser Ansatz dürfte auf deutlich mehr Akzeptanz stoßen als das grüne Postulat, Hamburg zur „Fahrradstadt“ machen zu wollen. Das ist gut gemeint, klingt aber nach dogmatischer Bevormundungspolitik. Wer weiß denn schon, dass Hamburg in Wahrheit nur knapp 20 Millionen Euro im Jahr für Radwege ausgibt, aber allein 120 Millionen in die Straßensanierung steckt und zusammen mit dem Bund Milliarden in neue Autobahnen und U- und S-Bahnen investiert?

Welches Verkehrsmittel die Bürger wählen, entscheidet sich am Ende so oder so an der Qualität des Angebots. Für die Radwege gilt: Es wird besser. Aber es ist noch lange nicht gut. Der Ausbau der Velorouten dauert länger als gedacht, und selbst wenn er abgeschlossen ist, ist Hamburg noch nicht Kopenhagen. Da muss sich noch einiges tun.

Gebühren für das beliebte StadtRad

Ob es schlau ist, neue Gebühren für das beliebte StadtRad einzuführen, bleibt abzuwarten. Fünf Euro im Jahr sind für das tolle System zwar immer noch ein Schnäppchen. Aber wenn die Nutzung dadurch einbrechen sollte, muss die Regelung überdacht werden. Denn das StadtRad ist ein erfolgreicher Baustein und ein Symbol einer neuen Radverkehrspolitik – das sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

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