Die Experten bei der dritten Ausgabe des „Digitalen Stammtisch What’sup2B“ waren sich einig: Hamburg liegt bei Gründern voll im Trend und digital auf dem richtigen Kurs. Damit unterstreichen die Talkgäste nicht nur eine aktuelle Studie, sondern bestätigen auch, dass die Hamburger Wirtschaft absolut zukunftsfähig ist.

7,3 Prozent aller deutschen Startups sind bereits in Hamburg ansässig. Damit holt die Hansestadt im nationalen Vergleich mit Berlin immer weiter auf. Der Anteil der Startups, die ihren Sitz in Berlin haben, sank innerhalb des vergangenen Jahres um ein Zehntel. Nur noch für knapp 16 Prozent der Gründer ist Berlin "the place to be" – vor drei Jahren waren es noch 31 Prozent. Das fand die aktuelle Studie des Deutschen Startup-Verbandes und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG zur Situation in den Metropolen Deutschlands heraus.

Der „Digitale Stammtisch What’sup2B“ beobachtet seit drei Jahren die Entwicklung der Hamburger Gründerszene. Auf diesem Event treffen sich jährlich Gründer und etablierte Unternehmer, um der Kernfrage „Wie digital und gründerfreundlich ist Hamburg?“ nachzugehen. Die Veranstaltung entstand 2016 auf Initiative von Hamburger Abendblatt und Commerzbank. In der dritten Runde am 14. November gaben die Key-Speaker Annemarie Heyl (Kale&Me) und Tarek Müller (AboutYou) auf der Bühne jede Menge Einschätzungen und Tipps ab. Dazu lieferten junge Gründer praktische Beispiele aus verschiedenen Branchen (Logistik, Life-Style und Finanzen).

Von links: Matthias Iken (Hamburger Abendblatt), Annemarie Heyl (Kale&Me), Tarek Müller (AboutYou) und Frank Haberzettel (Commerzbank)
Von links: Matthias Iken (Hamburger Abendblatt), Annemarie Heyl (Kale&Me), Tarek Müller (AboutYou) und Frank Haberzettel (Commerzbank) © Hamburger Abendblatt | Marcelo Hernandez

Die Talkgäste waren sich einig, dass Hamburg im Hinblick auf Digitalisierung auf dem richtigen Kurs sei. Berlin sei als Standort für internationale Zusammenarbeit gefragt, Hamburg aber eher das Tor zur Welt. Gastgeber Frank Haberzettel, Bereichsvorstand Commerzbank: „Die Digitalisierung stellt alle alten Gewohnheiten in Frage. Das spüren die Unternehmen in der Metropolregion Hamburg, aber auch Politik, Verwaltung, Kultur, Sport, Wirtschaft und wir als private Personen. Aber es gibt keinen Grund, zu zweifeln. Im Gegenteil - mit der Digitalisierung eröffnen sich große Chancen, nicht nur im Hinblick auf Kostensynergien, sondern insbesondere auch für Wachstum.“

Werfe man einen Blick über den europäischen Tellerrand und schaue zum Beispiel auf China, würde man hier auf einen der großen Zukunftsmärkte für Banken stoßen. Dort wurde im Zahlungsverkehr das Zeitalter der Kreditkarte einfach übersprungen. Das Smartphone erledigt alles. Haberzettel: „Als Banken müssen wir die Behauptung widerlegen, dass wir als einzige Innovation den Geldautomaten erfunden hätten. Auch von jungen Fintech-Unternehmen könnten die klassischen Banken bei der Entwicklung neuer Produkte viel lernen.“ Bei allen Digitalisierungsprojekten müsse der Kunde im Mittelpunkt sehen. Ziel sei es, den Anforderungen schneller und besser gerecht zu werden. Mit dem Cash-Radar, der Baufi-App und schnellen digitalen Kreditprozessen ist es auch der Commerzbank längst gelungen, diese Anforderungen zu erkennen und in entsprechenden Digitalisierungsprojekten im Sinne des Kunden umzusetzen.

Um alle Entwicklungen der Digitalisierung, deren Auswirkungen sowie Chancen auf und für die Wirtschaft zu erkennen, ist der „Digitale Stammtisch What’sup2B“ eine optimale Austauschplattform geworden. Schließlich können alle Branchen viel voneinander lernen, wenn es um digitale Prozesse geht.