DIE WÄSCHEREI rüstet sich für den Herbst. Am 13. Oktober stellt das Hamburger Kultmöbelhaus zwei neue Sofas sowie ein Bett aus der Eigenmarkenkollektion vor und auch sonst gibt es viele Neuheiten auf den Etagen. Was die Kunden in den kommenden Wochen beim Besuch der WÄSCHEREI in der City Nord erwartet erklärt Hausherr Michael Eck bei einem Rundgang durch sein Möbelhaus

Michael Eck erwartet mich vor der Rezeption im ersten Stock. Der Verkäufer hinter dem Empfangstresen hat sein Gesicht im Look eines Stammeshäuptlings gemalt – passend zum Motto „Dschungel“. Es ist Samstag, der wöchentliche „Karneval“ in der Wäscherei also – inklusive Discjockey, einem gut gelaunten, kostümierten Verkaufspersonal um Michael Eck, der als „Grüßonkel“ (Eck über Eck) die Kunden willkommen heißt.

Hamburger Abendblatt: Herr Eck, Sie sagten einmal, dass sich viele das Wäscherei-Konzept als auch in anderen Großstädten vorstellen könnten. Was halten Sie davon?

Michael Eck: Nichts. Alles bleibt, wie es ist (lacht). Im Ernst: Unser Konzept – oder unseren Irrsinn, wie ich manchmal sage - können wir nirgendwo hin verpflanzen. Wir sind schlicht nicht kopierbar, da ein konventioneller Möbelhändler nur schwer das Personal findet, das er dafür bräuchte. Das geht nur hier.

Was meinen Sie damit?

Es ist der Spirit. Wir sind ein eingeschworenes Team, jeder hier ist irgendwie verrückt und besessen von neuen Einrichtungsideen, Innovationen und Dekorationen. Wir sind einerseits extrem kreativ, andererseits denken alle hier sehr fokussiert und unternehmerisch. Wir wollen in allem die Besten sein (lacht).

In welchen Bereichen genau?

Zum einen bei der Auswahl der Möbel und Accessoires. Kommen Sie mal mit. Er geht voran in die Kissenabteilung. Hier stapeln sich Exemplare unterschiedlichster Formate und Bezugsstoffe in nahezu allen angesagten Farben und Dekoren – von Naturtönen über Dunkelrot und Lila bis zu pastelligen Mauve-Tönen und Optiken, die – ganz im Retro-Look - an die Kissenbezüge um die Jahrhundertwende erinnern. Wir haben diese Kissen auf sehr vielen Messen zusammengetragen, um wirklich jeden derzeit angesagten Trend zu erfassen und hier ausstellen zu können. So verrückt muss man erst einmal sein. Soviel zur Frage, ob wir diese Besessenheit exportieren können.

Aber Sie würden doch die Produkte zentral einkaufen und dann verteilen auf die Filialen?

So einfach ist es nicht. Die Verkäufer müssen ja auch überzeugt sein von den Produkten und dann gibt es auch noch regionale Geschmacksvorlieben, die wir bedienen sollten. Das bedingt schon eine gewisse Differenzierung in der Auswahl.

Die Wand ziert eine schwarz-weiße Stofftapete mit gezeichneten, sich teilweise überlagernden Gesichtern.

Diese Tapete kommt auch nicht von der Stange, oder?

Tapete Croquis by Jean Paul Gaultier
Tapete Croquis by Jean Paul Gaultier © Die Wäscherei

Nein, die ist von Jean-Paul Gaultier, hergestellt von der Firma Cole & Sons, die sehr viele Designertapeten produziert. (Er streicht darüber) Fühlen Sie mal, die ist geflockt, hat eine ganz irre Haptik dadurch und ist natürlich auch nicht ganz billig. Aber als Akzenttapete ist sie natürlich der Hammer. Hier haben wir eine sehr schöne Auswahl in unserer Tapetenabteilung.

Dann geht er voran in den großen Verkaufsraum mit den Accessoires. Was gleich auffällt sind die vielen Glasobjekte sowie rustikales Geschirr in Naturfarben.


Welche Haupttrends sehen Sie im Accessoires-Bereich?

Beim Geschirr geben gerade belgische Manufakturen den Ton an – die lösen allmählich die Skandinavier ab. Die sind sehr schön, dabei günstig. So bedienen wir den Wunsch nach Abwechslung auch beim Geschirr – was ja früher undenkbar war. Als zweites würde ich den Retro-Trend nennen, Möbel oder Accessoires mit Fransen oder Fäden zu verzieren.

Er zeigt auf eine Deckenlampe mit metallischem Kubus, bei der das Licht sich durch einen grünen Fadenkranz diffus und geheimnisvoll im Raum verteilt.

Die dekorieren wir jetzt über dem Tresen, an die Wand dahinter kommt eine herrschaftliche Tapete, die ein Schlossportal zeigt. Das wird super

Weiter geht es zu den Kojen, dem kreativen Herzstück der Wäscherei. Ein Verkäufer steht mit einem Paar vor der „Dschungel-Koje“, in der zwei riesige Affen in Drahtkäfigen in Form überdimensionaler Brotkörbe auf Holzpodesten dekoriert sind. Das Paar will die Deko komplett kaufen, mit allem Drum und Dran, inklusive der Tapete. Es folgt eine kurze Besprechung und Preisverhandlung, dann setzen wir den Rundgang fort

Verkaufen Sie häufiger komplette Kojen?

Ja, ständig. Viele Käufer suchen einen visuellen Kick für einen Verkaufsraum oder sie statten damit tatsächlich einen Wohnraum aus. Je verrückter die Idee, desto eher wird sie gekauft (lacht). Auch dieses kreative Element in unserem Team lässt sich nirgends so schnell wiederholen.

Wie sieht es mit den Polstermöbeln aus?

Hier haben wir ja ein extrem breites Spektrum an unterschiedlichen Stilen, die wir immer auch mit unseren Eigenmarken ergänzen. Wir haben jetzt zwei neue Sofas entwickelt, die wir am 13. Oktober vorstellen. Eines davon ist sehr kubisch, sehr abgefahren, das andere eher konventionell, aber auch sehr schön und stylisch. Wir haben auch ein neues Bett entwickelt, das mit seinen beiden separaten runden Kopfteilen extrem dekorativ ist.

Aber gerade diese Eigenentwicklungen könnten Sie doch in vielen bundesweiten Shops verkaufen...

Ja, aber wir sind in Zeiten des Onlinehandels – und damit sind wir virtuell ohnehin überall. Das ist im Grunde das zweite Hauptargument, warum wir nicht expandieren. Wir bauen derzeit unseren Onlineshop massiv aus. Damit bedienen wir sicher auch die Nachfrage aus dem gesamten Bundesgebiet. Es kommen ja viele Kunden auch aus Süddeutschland. Sie lernen hier unseren besonderen Stil kennen und haben dann hoffentlich auch Vertrauen zu unserem Online-Shop. Ich denke, das ist der beste Weg, unseren WÄSCHEREI-Spirit in die Welt zu tragen. Dabei helfen vor allem auch unsere Videos, die wir regelmäßig produzieren und von Mal zu Mal kreativer und witziger werden.

Entdecken Sie hier weitere Wohntrends und folgen Sie der Wäscherei auf:

Facebook | Twitter | Instagram | YouTube | Pinterest | Google+