Hamburg

Forscher: „Deutlich mehr Klimaschutz nötig als bisher“

Hamburg. Hitze, Starkregen, Stürme – solche extremen Wetterlagen könnten nach Meinung von vielen Klimaforschern künftig häufiger auftreten. „Deutlich mehr Klimaschutz als bisher ist daher dringend notwendig, um die Auswirkungen möglichst abzumildern, gleichzeitig müssen wir auch schon jetzt verstärkt mit der Anpassung an die Folgen beginnen“, sagen die Wissenschaftler Peer Seipold und Markus Groth vom Climate Service Center Germany (GERICS) in Hamburg, einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht.


Müssen wir andere Häuser bauen?

Ja, sagt Seipold. Wichtig sei zunächst, dass die vorhandenen Klimainformationen zunehmend bei Planungen berücksichtigt werden. So könnten Gründächer mehr Feuchtigkeit aufnehmen, weiße Fassaden und kleinere Fenster seien indes geeigneter, als dunkle Fronten oder gar Glasfassaden, wenn es um die Haus-Kühlung geht. Zum Umgang mit Starkregen hat GERICS (www.gerics.de)auf seiner Internetseite Vorschläge für Hausbesitzer veröffentlicht.
Brauchen wir eine andere
Stadtplanung?

Mehr Grünflächen und „Frischluftschneisen“ sind gerade bei mehr Hitzetagen notwendig, sagen die beiden Wissenschaftler. Bei der Ausweisung von Baugebieten müsse man zudem verstärkt drauf achten, dass nicht in Senken gebaut wird, aus denen nach heftigem Regen das Wasser nicht abfließen kann und ausreichend Wasserrückhaltekapazitäten geschaffen werden.
Gerade der Nahverkehr scheint
empfindlich auf Extremwetter
zu reagieren, was kann man tun?

Eine Möglichkeit wäre aus Sicht der Wissenschaftler, frühzeitig ausreichend Ersatzkapazitäten einzuplanen oder auch den Radverkehr als alternatives Verkehrsmittel zu stärken. Bei der Planung müsse zudem berücksichtigt werden, dass es durch Extremereignisse wie Hitze oder auch Perioden mit ständigem Wechsel zwischen Frost und Auftauen häufiger zu Straßen- und Materialschäden kommen kann.
Müssen wir zukünftig anders arbeiten?

Auch hier sollte man – wo es geht – beispielsweise flexible Arbeitszeiten fördern, um mit Hitzebelastungen besser umgehen zu können.

( at )

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