Samstage sind Mottotage in der Wäscherei. Hauptdarsteller in der Symbiose aus Kostümshow und Musik: Das Personal.

Wenn Michael Eck und Christian Schäfer ihre Köpfe zusammenstecken, geht es meist nicht um Möbel. So auch am heutigen Mittwoch nicht. Eck, Inhaber des Hamburger Kultmöbelhauses Die Wäscherei, bespricht mit seinem „Hausschneider“, wie er Schäfer scherzhaft nennt, die neuen Phantasie-Kostüme für die „Samstagshow“ in der Wäscherei. Hauptdarsteller sind das Kassenpersonal. Wie bei einer Mottoparty stimmt das Team sein Outfit und Make-up auf aktuelle Trends oder Themen ab. Untermalt wird jede Kostümparty von lauten, suggestiven Partybeats, mit denen DJ Jerome ab dem späten Vormittag die Wäscherei samt Kunden über alle drei Stockwerke hinweg in eine Art fiebrige Schwingung versetzt.

Afrika in der Wäscherei

Möbel mit Dschungelmotiven, handgefertigte Strohlampen aus Tunesien, Geschirr sowie dekorative Vasen aus marokkanischen Werkstätten und noch viel mehr gibt es in der aktuellen Kollektion zu entdecken.
Möbel mit Dschungelmotiven, handgefertigte Strohlampen aus Tunesien, Geschirr sowie dekorative Vasen aus marokkanischen Werkstätten und noch viel mehr gibt es in der aktuellen Kollektion zu entdecken. © Die Wäscherei
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„Afrika“ soll das Motto für die nächste Kostümparty sein. „Afrika ist schon seit mehreren Saisons das absolute Topthema bei den Accessoires“, erklärt Eck. Im üppig bestückten Fundus hat sich aber nichts Passendes gefunden, darum ist Christian Schäfer da. Seinem kreativen Multitalent stellt er eine knifflige Aufgabe: er muss aus der aktuellen Kollektion des Möbelhauses ein Farb- und Stimmungskonzept für die neuen Dschungel-Kostüme generieren. Gemeinsam entscheiden die Männer, sich von einer Afrika-Tapete der Firma Wallpepper inspirieren zu lassen. „Mal sehen, ob wir unsere Leute am Samstag schon mit neuen Outfits ausstaffieren können“, so Eck. In einer Stunde will Schäfer erste Ideen im Bistro präsentieren.

Ecks Möbelpartys in der Wäscherei sind Kult. Viele Kunden, auch von außerhalb, kommen gezielt am Samstag, um sich von dem Sog der Inszenierung mitreißen zu lassen. Die Symbiose aus Kostümshow und Musik vor den verschiedenen Kulissen kunstvoll drapierter Möbel und Accessoires machen die Wäscherei zu einem Solitär im Möbelhandel. „Wir verkaufen unsere Möbel nicht nur, weil sie besonders schön oder preiswert sind, sondern weil wir sie durch unser Gesamtkunstwerk emotional aufladen“, so Eck.

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Neben dem Spaßfaktor setzt Eck dabei auf bizarre, humorvolle Erotik. „Wir sind das etwas andere Möbelhaus in Hamburg. Seit 1997 sind unser Stil unangepasst, unsere Möbel unkonventionell und unsere Partys legendär“, heißt es fast warnend im Begleittext zum Video der letzten Samstagsshow. Zu sehen: ein Model in pinkfarbener, Federkostümierung mit Büffelhörnern und furchterregenden Fingernägeln, das auf Highheels lasziv durch die Räume des Möbelhauses schwankt und sich zwischendurch aufreizend auf verschiedenen Sofas räkelt. Grace Jones feiert Karneval in Rio in der Wäscherei.

Das Thema „Afrika“ zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Abteilungen.
Das Thema „Afrika“ zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Abteilungen. © Die Wäscherei

Dass die Wäscherei auch an normalen Werktagen gut besucht ist und die Kunden auch ohne Partystimmung kaufen, liegt vor allem an dem facettenreichen Angebot und der kreativen Präsentation der Möbel und Accessoires. Das Thema „Afrika“ zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Abteilungen, wie sich beim Rundgang an der Seite des Hausherrn zeigt.

In der Accessoires-Abteilung im Kassenbereich finden sich handgefertigte Strohlampen aus Tunesien, Geschirr und dekorative Vasen aus marokkanischen Werkstätten. Auch Möbel und Tapeten mit Dschungelmotiven verkaufen sich Eck zufolge prächtig. Ein Bestseller seien Bezugsstoffe mit Palmenoptik bei Sesseln oder selbst Sofas, die Tapeten von Wallpepper mit Affen, Elefanten oder Giraffen seien „der Renner.“

Im „Roten Raum“, der neuen Accessoires-Abteilung im zweiten Flügel des Hauses, will Michael Eck die neuesten Trends von den Messen und exklusive Marken präsentieren. Auf der Maison Objet in Paris beispielsweise hat er hochwertiges Geschirr und Vasen eingekauft, die ab März erhältlich sind.

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Auch die Frühlingskollektion erregt verstärkt das Interesse der Besucher. Lichte, naturnahe Gelb- und Grüntöne seien als Bezugsstoffe besonders gefragt, so Eck. Damit passten die Möbel perfekt zu afrikanisch inspirierten Accessoires oder Tapeten. Zeit für einen Kaffee im Bistro. Michael Schäfer wartet schon, er hat erste Kostümentwürfe auf ein Blatt skizziert. Es wirkt bunt und schön schrill, wie bestellt. Eck ist begeistert. „Die Mitarbeiter werden sich freuen“, sagt er. Überhaupt seien viele von ihnen geradezu süchtig nach ihrem Mummenschanz am Samstag. „Wenn die sich nicht mehr verkleiden dürften, würden sie kündigen.“

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