Bericht Familienpolitik

Immer mehr Hamburger Mütter gehen arbeiten

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Sozialbehörde legt Bericht zur Familienpolitik vor – mit Daten zu Erwerbstätigkeit, Armutsgefährdung und Familiengröße. Die Ergebnisse.

Hamburg.  In Hamburg sind immer mehr Eltern berufstätig. Vor allem die Zahl der Mütter, die einen Job haben, ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Während 2010 noch 62,3 Prozent der Mütter in „großer Teilzeit“ – 20 Stunden und mehr – erwerbstätig waren, arbeiteten 2014 bereits 74,1 Prozent. Das geht aus dem 116 Seiten starkem Bericht „Familien in Hamburg“ hervor, den die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration am heutigen Freitag vorgelegt hat.

Der Familienbericht, der zahlreiche Daten bündelt, besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden Daten zur Situation von Kindern und Familien in den Bereichen Kindertagesbetreuung, Schule, Erwerbstätigkeit, Armutsgefährdung, finanzielle Leistungen, Gesundheit und Wohnen genannt. Im zweiten Teil erläutert die Behörde Vorhaben zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit. Dabei stehen Kinder und Familien in schwierigen Lebenssituationen im Mittelpunkt.

Hälfte der Kinder hat Migrationshintergrund

Zu den auffälligsten Ergebnissen in dem Dokument zählt, dass die Hälfte der rund 300.000 Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund hat (Stand Ende 2016). Zudem ist etwa ein Fünftel der unter 18-Jährigen statistisch gesehen armutsgefährdet oder lebt in Bedarfsgemeinschaften mit Sozialleistungsbezug.

Als armutsgefährdet gilt ein Mensch, wenn er über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. Nach Angaben der Sozialbehörde sind vor allem Alleinerziehende, Familien mit drei und mehr Kindern, Familien mit Migrationshintergrund und Familien, bei denen die Eltern ein niedriges Bildungsniveau haben, betroffen.

In 17,8 Prozent aller Haushalte leben Kinder

In rund zehn Prozent der Hamburger Familien leben drei oder mehr Kinder. Einzelkinder leben in 54,2 Prozent der Familien. Zwei Kinder gibt es in 35,2 Prozent der Familien. „Laut Melderegisterdaten aus dem Jahr 2016 gibt es in Hamburg rund 181.500 Haushalte, in denen Kinder unter 18 Jahren leben“, heißt es in dem Familienbericht. Das bedeutet: In 17,8 Prozent aller Hamburger Haushalte leben Kinder.

Verheiratet sind die Eltern in 62,2 Prozent der Familienhaushalte, rund ein Viertel sind Alleinerziehende und 12,2 Prozent sind Lebensgemeinschaften. Dabei geht die Zahl der Scheidungen zurück. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 wurden 4583 Ehen geschieden, im Jahr 2016 waren es 3204 Ehen.

"Gerechte Startchancen ermöglichen"

„Unser Ziel bleibt, alle Hamburger Familien bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder zu unterstützen und – unabhängig von Herkunft und Vermögensverhältnissen – gerechte Startchancen zu ermöglichen", sagt Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). In Hamburg haben wir vieles schon umgesetzt, was anderswo noch diskutiert wird." Dazu zählten frühe Hilfen für Eltern mit kleinen Kindern, ganztägige Betreuungsmöglichkeiten vom Krippenalter bis hinein in die Schulzeit sowie ein dichtes Netz von Beratungsstellen für Familien und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche.

( coe )

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