Hamburgs Kult-Möbelhaus „Die Wäscherei“ wird 20 Jahre alt. Grund genug, diesen Anlass mit einem rauschenden Fest zu feiern. Hier lässt sich Gründer und Hausherr Michael Eck nicht lumpen: Am 11. November ab 23.30 Uhr steigt unter dem Motto „BELLE ROUGE“ im Schmidt´s Tivoli die Party des Jahres.

Das Hamburger Abendblatt traf Michael Eck zum Jubiläums-Interview in der Wäscherei.
Das Hamburger Abendblatt traf Michael Eck zum Jubiläums-Interview in der Wäscherei.

Eck und sein Wäscherei-Team erwarten rund 1.300 Gäste im Varieté-Theater auf der Reeperbahn. Kommen kann, wer will und mitfeiern möchte. Als Stargast hat Eck Transgender-Ikone Conchita Wurst geladen und sich damit einen persönlichen Geburtstags-Wunsch erfüllt, denn Conchita Wurst verkörpert, was Eck auch in seinem Möbelhaus auf 10.000 Quadratmetern lebt: Toleranz, Vielfalt und ungebremste Lebensfreude.

Burlesque, Travestie und Strip: Im Schmidt´s Tivoli geht es am 11. November zur Sache

„Ich habe mittlerweile kapiert, dass Die Wäscherei eine Institution unserer Stadt ist, zu deren Erfolg im Laufe der Jahre fast alle Hamburger durch ihre Besuche im Möbelhaus beigetragen haben. Dafür möchten wir uns bei den Bürgern der Stadt mit einer wirklich außergewöhnlichen Show bedanken“, sagt Michael Eck.

Die hat es in sich. Mit einer Mischung aus Burlesque, Travestie und Strip lässt Eck „20 wahnwitzige Jahre Wäscherei“ Revue passieren. Gleichzeitig nutzt er den Anlass, um das neue Sofa und Bett namens „Beluga“ aus der Eigenkollektion der Wäscherei zu präsentieren. Ein guter Kaufmann darf zwar bis zum Umfallen feiern, dabei aber nie seine geschäftlichen Interessen aus dem Auge verlieren. Das Hamburger Abendblatt traf Michael Eck zum Jubiläums-Interview in der Wäscherei.

Hamburger Abendblatt: Herr Eck, Sie feiern am 11. November Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum als Möbelhändler. Wie fühlt sich das gerade an für Sie?

Michael Eck: Ich bin sehr glücklich und auch stolz, dass ich diesen Weg gegangen bin. Als ich mich 1997 entschloss, in die Möbelbranche einzusteigen, war ich ja kein unbeschriebenes Blatt im Geschäftsleben. Ich komme aus der Musik, hatte über 15 Jahre einen gut gehenden Plattenladen („Tractor“, d. Red.) und schon damals für das Geschäft eigene Möbel designt, die auch bei den Kunden sehr gut ankamen. Das hat mich irgendwann bewogen, diese Leidenschaft zu meinem Hauptberuf zu machen.

Wie ging das genau vonstatten?

Ich habe im Möbelhaus Magazin gearbeitet und dort alle Erfahrung gesammelt, die ich brauchte, um mich irgendwann selbständig zu machen. Dann habe ich meine Firma, die Tristan Einrichtungs GmbH gegründet und los gings.

Sie haben die Wäscherei 1997 in der Jarrestraße aufgemacht...

Genau, das war alles sehr aufregend (lacht). Anfangs waren ja noch einige andere Unternehmen mit im Boot, darunter ein Badspezialist. Die sind dann irgendwann ausgezogen, weil sie nicht im gleichen Tempo wuchsen wie wir. Auf jeden Fall war es nur eine Frage der Zeit, bis wir alle Räume des Hauses in Beschlag hatten.

Was war das größte und für Sie wichtigste Ereignis im Laufe der 20 Jahre.

Definitiv der Umzug in die City Nord im Jahr 2012. Ich bin Helmut Greve, der leider verstorben ist, noch immer sehr dankbar, dass er mich dazu überredet hat. Seine Frau Hannelore hat ja das große Möbelhaus in unserer Nachbarschaft. Er wollte die City Nord, an die er als Unternehmensstandort fest glaubte, mit unserer Hilfe neu beleben. Die Greves hatten uns als Standort einen Bürokomplex angeboten, den wir dann komplett entkernt und nach unseren Bedürfnissen umgestaltet haben.

Heute ist Die Wäscherei die Attraktion der Gegend...

Ja, wir haben sicher eine Leuchtturmfunktion, was uns sehr stolz macht. Der Erfolg der Wäscherei trägt dazu bei, auch andere Unternehmen anzusiedeln und die City Nord damit insgesamt wieder mehr als Standort in den Fokus zu rücken. Unternehmen finden hier in meinen Augen bessere Bedingungen als in der Hafencity. Außerdem ist die Verkehrsanbindung super – allein wegen des nahegelegenen Flughafens.

Um auf Ihr Haus zurückzukommen Wie würden Sie das Erfolgsrezept für Die Wäscherei in ein paar Sätzen auf den Punkt bringen?

Unser Erfolg hat vor allem mit Passion zu tun. Von Anfang an wollte ich die Besucher begeistern. Für gutes, oft ungewöhnliches Design, das sie inspiriert und auch mal Neues wagen lässt. Diesen Rahmen schaffen meine Mitarbeiter und ich, in dem wir die Ausstellung mit immer neuen Ideen füllen. Dazu sind wir viel unterwegs. Wir besuchen Messen, die Betriebe der Hersteller auf der ganzen Welt. Viele Möbel und Accessoires beispielsweise kommen aus Fernost, wo ich immer wieder auf ungewöhnliche, kreative Entwürfe stoße, die ich hier noch nie gesehen habe. Um die Schätze zu orten, muss ich mich auch oft durch viel Gerümpel wühlen. Das macht Spaß und erfüllt mich sehr. Vor allem freut es mich, wenn die Neu-Entdeckungen von den Kunden so gut angenommen werden.

Sie haben ja auch viele traditionelle Marken im Sortiment.

Das stimmt, Möbelstars wie Rolf Benz oder Timothy Oulton, den wir exklusiv vertreiben dürfen und viele andere renommierte Marken sind bei uns zu finden. Gerade der Mix aus konservativen, traditionellen Stücken und schrägen, wilden Designs macht den Reiz und im Prinzip die DNA unseres Hauses aus. Wir bedienen dadurch ein sehr großes Spektrum an Kunden – die eher konservative Klientel ebenso wie diejenigen, die sich durch ungewöhnliche Entwürfe begeistern lassen können.

Es gibt also keinen typischen Wäscherei-Kunden?

Nein, hierher kommen Menschen aller Altersgruppen mit ihren speziellen Wünschen und Bedürfnissen. Das ist vor allem an den Samstagen eindrucksvoll zu besichtigen. Hier zeigt sich, dass die meisten älteren Menschen noch sehr jung geblieben sind. Wie ich, sind viele der Kunden alte 68er. Die Zeit war ja geprägt von einer großen Affinität zu Musik, Mode und auch zu Möbeln, mit denen man sich abgrenzen wollte. Diese leicht rebellische Haltung zeigt sich heute noch, indem diese Menschen, eher als ihre Kinder, die oft viel konventioneller ticken, sich für unsere ungewöhnlichen Möbel oder Accessoires entscheiden.

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© Die Wäscherei

Entsprechend bunt gemischt dürfte dann auch das Publikum auf der Party sein, um mal den Bogen zurück zu schlagen...

Das hoffe ich doch sehr. Wir haben uns deshalb auch bewusst für das Schmidt´s Tivoli entschieden, weil sich mit diesem Haus alle Generationen identifizieren können.

Es gilt wegen seiner schrägen Inszenierungen ebenso als Kultstätte wie die Wäscherei…

Ja, diesen Imagetransfer hatten wir natürlich auch im Kopf, das machte das Schmidt´s Tivoli zur ersten Wahl. Zum anderen verfügt das Theater über großzügige, dabei sehr intime Räumlichkeiten, die man für ein solches Fest einfach braucht, um sich wohlzufühlen. Die Leute sollen sich ja nicht verlaufen, sondern spätestens auf der Tanzfläche auf Tuchfühlung gehen (lacht).

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