Hamburg. Bereits zum elften Mal hat die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte am Sonntag den „Bürgerpreis für herausragendes Engagement in der Integrationsarbeit“ verliehen. In diesem Jahr wurden 55 Kandidaten vorgeschlagen, aus denen die Jury drei Engagierte ausgewählt hat. Eine weitere Person wurde für ihre Arbeit geehrt.
Der Preis war in diesem Jahr mit 5000 Euro dotiert und wurde im Beisein von Vertretern aus dem Diplomatischen Korps, aus Sport, Kultur, Wirtschaft und Politik sowie Abgeordneten der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, der Hamburger Bürgerschaft und des Bundestags an folgende Personen verliehen:
Murat Tözel, der als Reaktion auf die Presseartikel über die Unruhen am Jungfernstiegs kurzerhand seine Kopfhörer, Plattenteller und ein Bügelbrett unter den Arm nahm und unter freiem Himmel an der Alster unter dem dem Motto „Tanzen und Feiern statt Ärger“ auflegte.
„Mit einfachsten Mitteln schafft er es, die Menschen zusammen zu bringen, Berührungsängste zu nehmen und Vorurteile aufzubrechen“, so die Jury. Tözel organisiert auch das kostenfreie Familien-Festival „Internationale Bügelbrett Open Air“ sowie das „Midnight Soccer Hamburg“, ein Fußballturnier an jedem zweiten Freitag im Monat. Mit den 2000 Euro Preisgeld will er weitere Projekte initiieren und einen Verein gründen.
Leyla Oehlrich, die sich seit 2015 für geflüchtete Frauen und ihre Kindern engagiert. Durch Ausdauer, Beharrlichkeit und Engagement habe sie es geschafft, ein Netz an Ehrenamtlichen aufzubauen und so zur Gründung eines Mutter-Kind-Bildungszentrums beizutragen, lobt die Jury. Frauen könnten dort unabhängig von Ihrem Aufenthaltstatus Deutschkurse besuchen, während die Kleinkinder spielerisch Deutsch erlernen. Das Preisgeld von 1500 Euro soll voraussichtlich zur Weiterentwicklung und Fortführung des „Mutter- Kind“ Wortschatz-Konzepts verwendet werden, das den niedrigschwelligen Einstieg von Frauen in die deutsche Gesellschaft ermöglicht.
Peter Achner, der seit 16 Jahren unentgeltlich Rockmusikunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund anbietet. „Herr Achners Anliegen ist, den Kindern und Jugendlichen Selbstvertrauen und soziale Kompetenzen durch das Medium Musik zu schenken“, lautet das Urteil der Jury. Das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro wird in den Verein Rock Kids St. Pauli fließen, da sich der Verein ausschließlich von Spenden und Fördermitteln finanziert.
Geehrte wurde Cordula Radtke. Sie ist die Gründerin des Vereins 1.FFC Elbinseln, der es Mädchen und Frauen ermöglicht, gleichberechtigt und unabhängig von Herkunft, Religion, kulturellem Hintergrund und sozialem Status, Fußball zu spielen.
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