Eimsbüttel

Scharfe Debatte über Gauland-Äußerungen

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Die letzte „It’s Your Choice“-Veranstaltung sorgte für einen politischen Schlagabtausch

Eimsbüttel.  Die jüngste Rede des AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland sorgte bei der „It’s Your Choice“- Veranstaltung für mächtig Diskussionsstoff. Bei den Schülern der Sophie-Barat-Schule löste sie entsetztes Kopfschütteln aus. Die geladenen Politiker verlangten eine Stellungnahme des stellvertretenden Landesvorsitzenden der Hamburger AfD, Alexander Wolf, auf der von der Hamburgischen Bürgerschaft organisierten Podiumsdiskussion in der Sophie-Barat-Schule. „Ich kenne die Rede des Parteikollegen nicht, aber ich muss klar sagen, dass es sich um eine Einzelmeinung handelt. Allerdings spreche auch ich mich für ein differenzierteres Geschichtsbild aus“, so Wolf.

Der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse (CDU) zitierte daraufhin Gauland, der behauptet hat, man habe „das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Niels Annen (SPD) sagte dazu: „Wenn Sie sich nicht von der Rede distanzieren, muss ich davon ausgehen, dass Sie die Meinung teilen. Und das ist einfach nur abstoßend.“ Für Applaus im Publikum sorgte auch die FDP-Bundestagskandidatin Ria Schröder. „Die deutsche NS-Vergangenheit gehört ganz klar in unser Bewusstsein, denn so was darf nie wieder passieren!“

Einigkeit bestand nurbeim Wahlappell

Ein weiteres kontroverses Thema war die EU. Soll Griechenland Mitglied bleiben? Sollen alle Mitgliedsstaaten den Euro einführen? Schröder sprach sich für die Möglichkeit aus, dass Länder kurzzeitig aus dem Euro austreten können, um ihre Währung stabilisieren zu können, bevor sie wieder eintreten. Anna Gallina, die Landesvorsitzende der Grünen, sieht die EU als ein friedensstiftendes Projekt. „Die europäische Inte­gration ist uns wichtig. Von weniger Europa hat keiner mehr!“ Alexander Wolf hingegen behauptet, der Euro treibe die europäischen Völker auseinander.

Insgesamt war die Veranstaltung mehr geprägt vom Schlagabtausch der Politiker und weniger durch die Interaktion mit den Schülern. Einig waren sich die Politiker nur im Appell, am 24. September wählen zu gehen.

( hpmtt )

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