Hamburg. Die Anklage wiegt schwer: Im Juni 2015 soll ein Kabinensteward auf dem Kreuzfahrtschiff MSC "Orchestra" einen zehnjährigen Jungen sexuell missbraucht haben. Mehr als zwei Jahre später sitzt der Angeklagte inzwischen in Untersuchungshaft in Hamburg. Am 7. September beginnt vor dem Landgericht Hamburg der Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes.
Die Tat soll in der Kabine geschehen sein
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geschah die Tat bei einer großen Ostseekreuzfahrt zwischen den Häfen St. Petersburg und Tallin. Gestartet war die MSC "Orchestra" in Kiel. Laut Anklage verging sich der Angeklagte am 2. Juni 2015 an dem Jungen, der zu diesem Zeitpunkt ohne seine Eltern in der Kabine war. Der Zehnjährige habe es dann abgelehnt, an dem Steward sexuellen Handlungen vorzunehmen. Der Angestellte habe die Kabine dann verlassen, sei aber kurz darauf zurückgekehrt, um den Jungen aufzufordern, seinen Eltern nichts von dem Vorfall zu erzählen.
Angeklagter wurde in Kroatien gefasst
Der Zehnjährige berichtete seinen Eltern dennoch von dem Geschehen, diese wandten sich sofort an den Kapitän. An Bord stritt der Steward die Vorwürfe ab. Bei der Rückkehr in den Heimathafen Kiel erstatteten die Eltern dann Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Hamburg suchte den Beschuldigten mit einem internationalen Haftbefehl. Erst am 25. Mai 2017 wurde er dann in Kroatien gefasst, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Hamburg ist in diesem Fall zuständig, da sich die Hansestadt als Standort großer Reedereien laut Strafprozessordnung um Straftaten auf hoher See außerhalb Deutschlands kümmert.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Hamburg